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Bier aus dem Glühweinkessel

Zwei junge Männer aus Kleindehsa brauen Bier. Ihr Club IPA gibt’s nun auch in Bautzen.

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Von Marcus Scholz

Kleindehsa. Im Kleindehsaer Partykeller von Marco Kloß stapeln sich die Bierkästen – volle Bierkästen wohlgemerkt. „Club IPA“ steht in orangefarbenen Lettern auf den Etiketten der kleinen dunklen Flaschen geschrieben. Das ist das Bier, welches Kloß zusammen mit seinem Kumpel Marco Benitz kreiert hat. Club IPA ist allerdings kein gewöhnliches Bier. Es ist ein sogenanntes Craft Beer. Ein Bier also, das unabhängig von großen Brauereien und auf traditionelle Art und Weise gebraut wird.

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Foto: © Rafael Sampedro

Dieser Trend stammt, wie kann es auch anders sein, aus den USA. Weil dort in den 1980er Jahren der Biermarkt gesättigt gewesen ist, habe man sich neue Biervarianten ausgedacht und diese dann in kleinen Brauereien hergestellt, weiß Marco Benitz, der sich in den Vereinigten Staaten bestens auskennt. Der gebürtige Löbauer ist nämlich unter anderem Manager des erfolgreichen Löbauer DJ-Duos Kyau & Albert und tourt mit ihnen um den gesamten Globus. IPA-Bier, ausgesprochen „India Pale Ale“, hat seine Ursprünge aber eigentlich in England. „Es handelt sich dabei um ein besonders hopfenbetontes Bier mit sehr aromatischem Geschmack“, beschreibt Marco Kloß das helle und trüb wirkende Gebräu.

Neuer Trend auch in Deuschland angekommen

Mittlerweile ist der Biertrend auch in Richtung Deutschland geschwappt. „Gerade in den größeren Städten wie Berlin oder Hamburg gibt es viele kleine Brauereien und extra Läden für Craft Beer“, sagt Benitz. Nach und nach wollen die beiden Marcos es nun schaffen, auch ihr Club IPA auf jenem neuen Biermarkt zu etablieren. Die Chancen dafür stünden gut, sind sich beide sicher. Denn: Ihr Bier sei auf Anhieb super angenommen worden. Zuerst im Freundeskreis, später auf Partys und Messen. „Wir haben bis jetzt bundesweit ungefähr 10 000 Flaschen verkauft“, sagt Benitz. Wegen der großen Nachfrage wird mittlerweile auch nicht mehr im Kleindehsaer Partykeller gebraut, sondern unter professionellen Bedingungen bei einem Bekannten in einer kleinen Brauerei in Zwönitz. „Davor haben wir in einem Glühweintopf und mit etwas Zubehör gebraut“, sagt Marco Kloß.

Hopfen wird eingeflogen

Damit ihr Club IPA seinen charakteristischen Geschmack aus Fruchtigkeit und leichter Bitterkeit bekommt, lassen die Biermacher extra speziellen Hopfen aus den Vereinigten Staaten einfliegen. Drei verschiedene Sorten kommen später ins Club IPA. „Der Hopfen wird auf ehemaligen Äckern für Zitrusfrüchte angebaut. Das spiegelt sich im Geschmack wider“, sagt Marco Kloß. Neben dem Brauen ist das Duo derzeit damit beschäftigt, sein Bier bekannter zu machen. In Dresden, Leipzig und Chemnitz stünde es schon in einigen Regalen und werde außerdem in Bars und Diskotheken verkauft.

Sogar in einer Fachzeitschrift für Craft Beer ist das Club IPA schon aufgetaucht. Bei Marco Benitz hat das für Schweißperlen auf der Stirn gesorgt. „Man weiß ja nicht, wie das Urteil von Experten ausfällt“, sagt er. Beschrieben worden sei es schließlich damit, dass es einen „eigenen Charakter“ habe und „leicht trinkbar“ sei. „Das hat mich beruhigt“, so Benitz.

Wer den Geschmack einmal testen will, muss sich am besten im Getränkemarkt Altlöbau oder in der Eichelgasse im Geschäft „Whisk(e)y and Vine“ nach dem Club IPA erkundigen. Partygänger finden das Bier ab sofort auch im Löbauer City Center, im neuen „Hans im Klub“ in Bautzen und in der Diskothek „faceclub“ in Weigersdorf nördlich von Weißenberg.

www.club-ipa.de