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Biberburg ist schön geworden

Noch gibt es freie Wohnungen in den sanierten bzw. neu gebauten Häusern. Manches erinnert an alte Zeiten.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Kleinraschütz. Naundorf hat seinen Fuchsbau und Kleinraschütz seine Biberburg – benannt nach dem ehemaligen Besitzer Biber. Doch der Gutshof ist nicht mehr das, was er mal war. Bei der Übergabe durch die Baufirma Morgenrot an die Eigentümergemeinschaft Riedel zeigte sich, dass ein Schmuckstück am Stadtrand entstanden ist. Zwölf Wohnungen mit Balkon oder Terrasse und Nebengelass sind in dem vorher verfallenen Gut entstanden. Die Villa wurde dabei saniert, die Ställe abgerissen und durch moderne Bauten ersetzt. Sehr schön ist die Symbiose von alt und neu gelungen.

„Hinter uns liegt ein Jahr Bauzeit“, sagen die Brüder Fabian und Alexander Riedel als Bauherren. Die Großenhainer Firma Morgenrot war ihr Generalunternehmer. Kurz vor Weihnachten 2016 stand schon der Kran, doch der Abriss der Altbauten und die Schaffung des Baugrundes zogen sich hin. „Die Keller waren voller alter Trabis und Ersatzteile der LPG“, so Fabian Riedel. Bis zur Wende war eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft hier ansässig. Geborgen haben die Bauleute auch gusseiserne Säulen aus den Ställen. Sie wurden an der Gemeinschaftsecke im Außenbereich verwendet. Ein Hingucker ist die Bruchsteinmauer, die aus Teilen der alten Scheune per Hand gesetzt wurde.

Kaltmiete: Sieben Euro

Im Herrenhaus hatte man einen fünf Quadratmeter großen Raum gefunden, in dem sich die Kisten mit Kronkorken stapelten. Seitdem hieß es unter den Bauleuten das „Kronkorkenzimmer“.

Von dem Dutzend Wohnungen in ruhiger Lage und mit Blick auf die Röderaue sind neun vermietet, drei noch zu haben: eine barrierefreie Zweiraumwohnung im neuen Teil der fünf Reihenhäuser sowie eine Drei- und eine Vierzimmerwohnung im sanierten Altbau. Die Kaltmiete liegt bei sieben Euro, sagt Fabian Riedel.

Rund zwei Millionen Euro haben er und sein Bruder Alexander über Kredit in den Gutshof Biberburg investiert – sie nennen ihn heute noch so. „Die erste Wohnung war schon zu Baubeginn weg“, so Fabian Riedel. Eingezogen sind nicht nur Einheimische, sondern auch Mieter aus Schwarzheide, Döbeln und sogar Baden-Württemberg. Für den hochwertigen Charakter spricht auch die Gestaltung des Außenbereiches: Es gibt Rasenstücken im Hof und eine Bepflanzung, die jetzt schon in der Blüte steht.

Bewohner schätzen die Ruhe

Die Bauherren hatten durchaus Mut zu großen Wohnungen. In den Reihenhäusern liegt die Wohnfläche bei 120 Quadratmetern, im Herrenhaus ist sie 100 und sogar 150 Quadratmeter groß. Diese Wohnung ist nicht nur großzügig mit entsprechend vielen Zimmern, sondern interessant aufgeteilt und mit tollem Ausblick zum Exer.

Auch Jörg Matthes von der Firma Morgenrot blickt nun stolz auf das Geschaffene. Die Biberburg ist ein Referenzobjekt für die Baufirma. Der Übergang von den herkömmlichen Kleinraschützer Bauernhäusern an der Skassaer Straße zu den modernen Wohnbauten ist fließend. Was die neuen Bewohner aber am meisten schätzen, ist wohl die Ruhe hier draußen.