Merken

Bezahlbare Wohnungen werden knapp

Mit Geld vom Freistaat gelingt es, Stadtteile attraktiver zu machen. Doch das reicht bei Weitem nicht aus.

Teilen
Folgen
© Sven Ellger

Von Ulrike Kirsten, Nora Domschke und Kathrin Kupka-Hahn

Dresden wächst weiter. Das macht sich auch auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar. Die Preise ziehen seit Jahren kräftig an. Nicht nur für Familien wird es immer schwieriger, bezahlbare Wohnungen zu finden. Die Kaltmiete beträgt mittlerweile auch im Wahlkreis 45, der sich von der Leipziger Vorstadt über die Innere Neustadt und Altstadt, bis nach Johannstadt und Strehlen erstreckt, zwischen 6,50 Euro und zehn Euro pro Quadratmeter. Geld, das viele Dresdner statt in Miete lieber in Wohneigentum investieren. Das Geschäft mit Eigentumswohnungen boomt. Aber auch Baugemeinschaften werden immer beliebter. Positiver Nebeneffekt: Brachen und Ruinen verschwinden, selbst ehemalige Industriebauten wandeln sich zu modernen Wohnanlagen. Nicht zuletzt, weil das Stadt und Freistaat fördern, wie etwa im Hechtviertel in der Leipziger Vorstadt.

Die Linke  Kristin Kaufmann (38) ist Diplom-Geografin und lebt in Blasewitz.  Mein Ziel ist es, diesen Wahlkreis zu gewinnen. Ich möchte für eine soziale Stadt- und Wohnungspolitik in Sachsen kämpfen, die diesen Namen verdient, die Wohnungsneubau in Übers
Die Linke Kristin Kaufmann (38) ist Diplom-Geografin und lebt in Blasewitz. Mein Ziel ist es, diesen Wahlkreis zu gewinnen. Ich möchte für eine soziale Stadt- und Wohnungspolitik in Sachsen kämpfen, die diesen Namen verdient, die Wohnungsneubau in Übers
CDU  Patrick Schreiber (34) ist Historiker und Landtagsabgeordneter. Er lebt in Strehlen.  Die von Rot-Rot-Grün versprochene neue städtische Woba kostet Hunderte Millionen Euro und schützt niemanden vor höheren Mieten. Ich stehe für ein Bündnis aus Bauher
CDU Patrick Schreiber (34) ist Historiker und Landtagsabgeordneter. Er lebt in Strehlen. Die von Rot-Rot-Grün versprochene neue städtische Woba kostet Hunderte Millionen Euro und schützt niemanden vor höheren Mieten. Ich stehe für ein Bündnis aus Bauher
SPD  Harald Baumann-Hasske (56) ist Rechtsanwalt und lebt in der Südvorstadt.  Der städtische Wohnungsbau – mit Preisbindung – muss gefördert werden, denn Wohnungen bleiben bezahlbar, wenn es genug gibt. Sachsen muss die Mietpreisbremse für Dresden auswei
SPD Harald Baumann-Hasske (56) ist Rechtsanwalt und lebt in der Südvorstadt. Der städtische Wohnungsbau – mit Preisbindung – muss gefördert werden, denn Wohnungen bleiben bezahlbar, wenn es genug gibt. Sachsen muss die Mietpreisbremse für Dresden auswei
FDP  Barbara Lässig (57) ist Kindergärtnerin, Diplom-Sportlehrerin und derzeit selbstständig. Sie lebt in Strehlen.  Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum zeigt die erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt. Wir brauchen ausreichend Flächen, rasche Verwaltun
FDP Barbara Lässig (57) ist Kindergärtnerin, Diplom-Sportlehrerin und derzeit selbstständig. Sie lebt in Strehlen. Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum zeigt die erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt. Wir brauchen ausreichend Flächen, rasche Verwaltun
Grüne    Antje Hermenau (50) ist Verwaltungswissenschaftlerin und Politikerin. Sie lebt in Trachenberge.  „Stadtteil-Genossenschaften und Baugemeinschaften können den Anteil bezahlbarer Wohnungen in der Stadtmitte stärken. Den altersgerechten Um- und Neub
Grüne Antje Hermenau (50) ist Verwaltungswissenschaftlerin und Politikerin. Sie lebt in Trachenberge. „Stadtteil-Genossenschaften und Baugemeinschaften können den Anteil bezahlbarer Wohnungen in der Stadtmitte stärken. Den altersgerechten Um- und Neub
Piraten  Marcel Ritschel (30) ist Physik.-Techn. Assistent. Er lebt in der Leipziger Vorstadt.  Um Problemen auf dem Wohnungsmarkt zu begegnen, halte ich es für unverzichtbar, Mietpreissteigerungen im unteren Preissegment durch eigenen Wohnungsbau entgege
Piraten Marcel Ritschel (30) ist Physik.-Techn. Assistent. Er lebt in der Leipziger Vorstadt. Um Problemen auf dem Wohnungsmarkt zu begegnen, halte ich es für unverzichtbar, Mietpreissteigerungen im unteren Preissegment durch eigenen Wohnungsbau entgege
AfD  Karin Wilke (61) ist Grafik-Designerin und lebt in der Radeberger Vorstadt.  Eine Wohnung in der Innenstadt kostet mehr als am Stadtrand, eine große ist teurer als eine kleine. Jeder hat andere Bedürfnisse und auch Ansprüche. Wir brauchen mehr und vi
AfD Karin Wilke (61) ist Grafik-Designerin und lebt in der Radeberger Vorstadt. Eine Wohnung in der Innenstadt kostet mehr als am Stadtrand, eine große ist teurer als eine kleine. Jeder hat andere Bedürfnisse und auch Ansprüche. Wir brauchen mehr und vi
Freie Wähler      Christian Hille (56) ist Betriebswirt und lebt in der Neustadt.  Wir müssen überlegen, ob es sinnvoll ist, den sozialen Wohnungsbau über kommunale Eigentümer zu steuern. Es könnte auch der Wohngeldzuschuss für Menschen mit geringerem Ein
Freie Wähler Christian Hille (56) ist Betriebswirt und lebt in der Neustadt. Wir müssen überlegen, ob es sinnvoll ist, den sozialen Wohnungsbau über kommunale Eigentümer zu steuern. Es könnte auch der Wohngeldzuschuss für Menschen mit geringerem Ein

Dort, zwischen Buchenstraße und Innerem Neustädter Friedhof, befindet sich eines der Sanierungsgebiete der Stadt. Seit 1990 sind auch in die Modernisierung von Wohnhäusern etwa 20 Millionen Euro Städtebaufördermittel geflossen. Der Freistaat hat allein in diesem Gebiet mehrere Millionen Euro beigesteuert. Die Verbesserung des Stadtteils, darunter der Straßen und Plätze, zog wiederum private Investoren an. Beispielsweise entstanden in der Kiefernstraße neue Wohnblöcke. Obwohl gebaut wird, stehen dennoch zwischen sieben und neun Prozent der Wohnungen in der Leipziger Vorstadt leer.

Ähnlich sieht es in der Inneren Neustadt aus. Trotz Leerstands wird an vielen Ecken gebaut, wie auf der Tieckstraße. Im Barockviertel sind längst alle Häuser modernisiert. Rund 13 Millionen Euro Fördermittel sind in diesem Gebiet seit 1993 aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz verbaut worden.40 Prozent der Summe wurden vom Freistaat finanziert. Die Förderung des Gebietes soll auch in den kommenden Jahren weitergehen, um die Verbindungen der einzelnen Quartiere in der Inneren Neustadt untereinander zu verbessern. So zum Beispiel das Areal um die Hauptstraße mit dem Regierungsviertel. Auf der anderen Seite der Elbe ist die Situation eine ganz andere. In der Inneren Altstadt sind die Mietpreise am höchsten, mehr als zwölf Prozent der Wohnungen stehen leer. Zwar investiert die Stadt auch hier in den Wiederaufbau des Neumarktes. Dabei entstehen aber weniger Wohnungen als Geschäftshäuser. Das liegt vor allem an der touristischen Nutzung des Viertels.

Die Plattenbaugebiete in der Johannstadt, in Strehlen und Striesen-Süd haben sich in den vergangenen Jahren indes gut entwickelt. Die Wohnblöcke von Gagfah und Wohnungsgenossenschaften sind saniert, die Außenbereiche begrünt. Grundschulen und Kitas, gute Einkaufsmöglichkeiten, die Anbindung an den Nahverkehr – das alles macht die einst tristen Stadtteile heute lebenswert und immer beliebter. Nicht zuletzt deshalb, weil die Mietpreise mit 4,80 Euro rund um den Otto-Dix-Ring auch nach der Sanierung unter dem Stadtdurchschnitt liegen. Obwohl der Leerstand sinkt, planen weder Gagfah noch Genossenschaften Neubauten in Strehlen. Zwar werden im Zuge des neuen Wissenschaftsstandortes weitere Wohnhäuser gebaut, doch deren Mieten werden für Geringverdiener kaum erschwinglich sein.