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Bewährung für Autobahn-Schläger

Ein 28-jähriger BMW-Fahrer hat auf einen Unfallbeteiligten eingeschlagen. Womit? Das konnte nicht geklärt werden.

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© Fabian Schröder

Dresden. BMW-Fahrer Goran M. (29) soll mit einem Teleskop-Schlagstock auf einen 28-jährigen Volvo-Fahrer losgegangen sein. Laut Anklage waren beide Männer im Juli 2016 auf der Autobahn 13 in Richtung Süden unterwegs. In der langen Baustelle vor Dresden habe der Volvo-Fahrer aus Senftenberg dem 7er-BMW von M. keinen Platz auf der linken Spur gemacht. Nach der Baustelle habe M. den Volvo überholt, sich knapp davorgesetzt und zweimal scharf gebremst. Dabei soll der weiße Volvo in das Heck des dunklen BMW gekracht sein, wenn auch bei geringem Tempo. Auf dem Standstreifen habe M. auf den 28-Jährigen eingeschlagen, mit der Faust, dann habe er einen Schlagstock geholt, um auf den Mann und seine Motorhaube einzuschlagen.

In seinem Prozess am Dresdner Amtsgericht bestritt M. die Vorwürfe, vor allem den Schlagstock-Einsatz. Vielmehr sei er von dem Volvo-Fahrer geschlagen worden. Er habe ihm mit seiner Taschenlampe gedroht, damit er aufhöre und als Nachdruck damit auf die Motorhaube geschlagen.

Während der Volvo-Fahrer mit seiner Freundin vor Ort blieb, fuhr M. mit seiner Mutter weiter. Der in Essen lebende Serbe wurde dann in Breitenau von der Polizei kontrolliert. Ein Schlagstock fand sich dort nicht mehr. Wegen dieser Sache habe er seinen Führerschein und dann auch seinen Job verloren. Als Kesselschweißer sei er auf seinen Führerschein angewiesen.

Nach einer mehrstündigen Verhandlung wurde der Mann schließlich unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung verurteilt. Die Vorwürfe Nötigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr stellte das Gericht ein, sie waren nicht nachzuweisen. Der nicht vorbestrafte Angeklagte erhielt eine Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung. Und die Richterin gab ihm nach sieben Monaten ohne nun auch seinen Führerschein wieder zurück. (SZ/lex)