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Betreutes Wohnen im Gemeindeamt

Nicht nur Bauherr Guido Kleinstück freut sich, dass das Therapie- und Pflegezentrum Westlausitz in Steina ansässig wird.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Steina. Ganze 50 Jahre war hier an der Pulsnitzer Straße 35 das alte Gemeindeamt von Steina untergebracht. Guido Kleinstück wohnt gleich nebenan. Mit seinen 45 Lenzen hat er einen Großteil der letzten Zeit davon miterlebt. Antragsteller, besorgte Einwohner, Vereine, junge Eltern, die ihr Kind als Neuzugang anmeldeten, Ortschronisten und Gewerbetreibende gingen hier ein und aus. Als die Gemeinde vor ein paar Jahren nach Niedersteina ins neue Areal und Bürgerhaus zog, kehrte plötzlich Ruhe ein. Zu viel Ruhe, fand Kleinstück.

„Ich als Nachbar wollte einfach auch nicht, dass das Gebäude abgerissen wird oder ein Fremder kommt und hier lange nichts passiert“, sagt er. Er machte Nägel mit Köpfen und kaufte das Haus von der Gemeinde. Ursprünglich gab es Gespräche mit der ortsansässigen Physiotherapie. Aber eine Verpachtung sei unter anderem an den niedrigen Raumhöhen gescheitert. Das Haus ist 118 Jahre alt. Nicht unbedingt ein Kleinod und Hingucker, aber durchaus dazu bestimmt, etwas Tolles daraus zu zaubern. Die vielen kleinen Räume der ehemaligen Verwaltung kamen dem Bauherren letztendlich sogar entgegen. „Es gab schnell Gespräche mit dem Therapie- und Pflegezentrum Westlausitz in Kamenz, die ein geeignetes Objekt für ihr Betreutes Wohnen in der Region suchten“, erzählt der Steinaer. So konnte freilich beruhigt und zukunftsträchtig geplant werden. Fast anderthalb Jahre lang dauerte der Ausbau des alten Gebäudes – vom Dach bis zur Fassade, von Sanitär bis Heizung wurde alles von Grund auf saniert. Bei letzterer entschied sich Guido Kleinstück übrigens für eine ökologische Hackschnitzelanlage. Die kommt jetzt sogar noch der Steinaer Umwelt zugute …

Gute Zusammenarbeit

Dass das Therapie- und Pflegezentrum Westlausitz mit Hauptsitz in Kamenz sich für das idyllische Bergdorf Steina entschied, kam nicht von ungefähr. „Zum einen haben wir natürlich Nachfragen aus dieser Region. Hier gibt es noch nicht viele adäquate Angebote. Und in unserer ähnlichen Anlage in Ohorn gab es bereits Bedarf für kleinere Unterbringungen“, so Geschäftsführer Norman Lindemann. Sechs gemütliche Wohnungen entstanden so in Steina. Man plante gemeinsam den Ausbau mit Guido Kleinstück, konnte sich einbringen in die Gestaltung – vor allem auch der Bäder. Eine luftige Terrasse in der ersten Etage sowie ein Gemeinschaftsraum mit Küche entstanden so. In diesem können die Bewohner dann später zusammen kochen und essen. Hier wäre auch Platz für kleine Feierlichkeiten mit der Familie. Ein Lift ist freilich ebenso installiert worden, denn die steilen Treppen des alten Gemeindeamtes eignen sich nicht für jedermann im Alter. „Es war wirklich eine super Zusammenarbeit und für uns auch ein guter Terminplan, der bestens eingehalten wurde“, so Lindemann.

Seine Mitarbeiterin Jana Botorek kümmert sich derzeit maßgeblich um alle notwendigen Arbeiten, die das Überleitmanagement anbelangen. Will heißen, bei ihr erfahren der künftige Bewohner und seine Familie alle wichtigen Dinge rund um einen möglichen Einzug. Von der Kassenabwicklung, über die Betreuung vor Ort bis zur Einrichtung der Wohnungen, von Beantragungen bis zur Kostenübernahme der Kassen ist alles dabei.

Viele Nachfragen

Auch um mögliche Ausgestaltungen der Räume kann es da gehen. „Wir möchten schon, dass die Bewohner ihre persönlichen Dinge und Möbel zum Teil mitbringen, sich hier so heimisch wie möglich fühlen. Es sind aber auch individuelle Gestaltungsvarianten drin, die von uns kommen“, erklärt der Geschäftsführer. So könnten, wenn gewollt, Küchen in die Wohnungen eingebaut werden.

„Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, nun geht es an den Bezug. Der soll im Juni beginnen. Am kommenden Sonnabend veranstalten wir deshalb einen Tag der offenen Tür“, erzählt Jana Botorek. Es gibt schon viele Nachfragen und eine Warteliste. Doch einiges ist natürlich noch möglich.“ Vor allem die Steinaer selbst haben immer wieder neugierig gefragt, wie es mit dem Ausbau voran geht. „Auch denen möchten wir am 21. Mai die Möglichkeit geben, einmal schauen zu kommen“, so Guido Kleinstück. Einige kleine Erinnerungen hat er erhalten. Im Dachgeschoss, wo die Betreuer bald ihr Büro und Lager beziehen, sticht unter anderem eine wunderschöne uralte Holztür mit Glaselementen ins Auge. Gut so!

Tag der offenen Tür des Betreuten Wohnens des Therapie- und Pflegezentrums Westlausitz am Sonnabend, den 21. Mai, 8 bis 14 Uhr, Altes Gemeindeamt Steina, Pulsnitzer Straße 35. Was? Informationen, Hausbesichtigungen, Grillspezialitäten, Musik und nette Gespräche.