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Besucher-Rekord auf der Waldbühne

Am Sonntag endet die Spielzeit in Sohland. Sie lief so gut, dass Tickets nachgedruckt werden mussten. Schuld sind die Russen.

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© Carmen Schumann

Von Katja Schäfer

Sohland. Für die Sohlander Waldbühne geht eine außergewöhnlich gute Saison zu Ende. „Es mussten sogar Eintrittskarten nachgedruckt werden“, berichtet Andreas Trepte, einer derjenigen, die sich ehrenamtlich für die Waldbühne engagieren. Bisher kamen 4 300 Besucher. Das ist ein Rekord. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt nur 2 600 Zuschauer gezählt, in den zwei Jahren davor jeweils knapp 3 000.

Andreas Trepte leitet die Spielgemeinschaft Schirgiswalde, die den größten Teil der Waldbühnen-Vorstellungen bestreitet. Mit dem diesjährigen Stück „Eckhard, die Russen kommen“ traf sie offenbar voll den Geschmack des Publikums. „Die letzten Vorstellungen waren alle ausverkauft“, freut sich Trepte, der die Komödie geschrieben hat. Rund 500 Sitzplätze stehen auf den Bänken der Waldbühne zur Verfügung. Aufgrund des großen Zuspruchs wurden weitere Sitzmöglichkeiten herangeholt. Sogar eine Bierzeltgarnitur, die in der ersten Szene des Stückes als Requisite dient, reichten die Schauspieler von der Bühne. Dennoch langten die Plätze nicht. Vor allem am vergangenen Sonntag, als die Komödie letztmalig zu sehen war, verfolgten etliche Leute die Aufführung stehend.

Jede Menge Turbulenzen

Das Stück spielt in einer ehemaligen Sowjetkaserne, die zum Kulturzentrum umgenutzt wurde. Als dort sowohl ein 90. Geburtstag gefeiert wird, als auch eine Firma eine Teambildungsmaßnahme absolviert, gibt es eine Explosion. Danach finden sich einige Personen im russischen Märchen wieder. Das sorgt für jede Menge Turbulenzen. Und für Lacher am laufenden Band. Höhepunkte sind die Auftritte der Hexe Baba Jaga. Sie begeistert das Publikum durch ihr Spiel, aber auch die gelungene Maske. „Zwei Leute von uns haben vorher mit professionellen Maskenbildnern das Schminken trainiert“, berichtet Andreas Trepte. Eine Stunde dauerte es vor jeder Vorstellung, die Hexe herzurichten; das Abschminken danach eine halbe.

Zehn Mal stand die Komödie auf dem Spielplan. „Obwohl der Sommer so wechselhaft war, hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Wir mussten keine einzige Vorstellung unterbrechen oder ausfallen lassen“, ist Trepte zufrieden. Auch die Auftritte des Kabaretts „Die Oberlauser“, des Sebnitzer Bergsteigerchores und der Theatergruppe Mimen Fundus Neo gingen problemlos über die Bühne. Nun hoffen die Waldbühnenbetreiber, dass auch der letzte Termin ein Erfolg wird. Am Sonntag zeigt das Puppentheater Glöckchen „Die Geschichte vom Hündchen und Kätzchen“.

Trotz des großen Erfolgs der Komödie „Eckhard, die Russen kommen“ hat die Spielgemeinschaft keine weiteren Aufführungen geplant. „Das ist nicht so einfach, denn das ganze Stück ist ja auf die Gegebenheiten der Waldbühne ausgerichtet“, begründet der Leiter. Das Hexenhaus ließe sich eventuell in einem Saal aufstellen, aber die anderen Bauten nicht. Die Fahrt mit dem alten Saporoshez müsste dann ebenso ausfallen wie die vielen Explosionen. „Ohne die Effekte wirkt das Stück nicht“, sagt Trepte. Aber er und seine Mitstreiter denken darüber nach, die Hexe in ihr Winterstück zu integrieren. Und sie bereiten den Schirgiswalder Theaterball vor, bei dem am 28. Oktober im Haus Treffpunkt eine Kriminalkomödie gezeigt wird.

Die Waldbühnen-Saison endet am Sonntag mit einem Puppenspiel. Beginn ist um 15 Uhr. Kinder zahlen drei Euro Eintritt, Erwachsene sechs Euro.