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Schutz für seltene Vögel gefordert

Der neue Regionalplan nimmt zu wenig Rücksicht auf sensible Gebiete, behauptet der Landkreis. Betroffen sind etwa Göhlis, Koselitz und Seußlitz.

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© Patrick Pleul/dpa

Riesa. Bei der geplanten Fortschreibung des Regionalplans Oberes Elbtal/Osterzgebirge meldet der Landkreis Bedenken aus Sicht des Naturschutzes an – sofern die Kreisräte bei ihrer Sitzung am 22. März in Riesa zustimmen. Demnach fehlt bislang im PLan eine eindeutige Ausweisung der Europäischen Vogelschutzgebiete. Dort gelten strenge Schutzvorschriften. Eine Beschränkung auf nicht landwirtschaftlich genutzte Teile der Vogelschutzgebiete sei nicht akzeptabel. Deshalb besteht aus Sicht des Landkreises keine Möglichkeit, solche Gebiete im Regionalplan abzustufen oder Teilflächen gar nicht zu berücksichtigen.

Besser solle man in Vogelschutzgebieten keine Vorranggebiete für Landwirtschaft ausweisen – schließlich sei eine intensive Landwirtschaft samt ausgeräumter Landschaft, Pestizideintrag und intensiver Bodenbearbeitung eine Hauptursache für die Gefährdung einheimischer Tierarten.

Der Landkreis moniert, dass gleich mehrere Schutzgebiete unzulässig nicht berücksichtigt wurden: Teile des Schutzgebiets „Mittleres Rödertal“ südlich von Weßnitz, Teile des Gebietes „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“ südlich von Leutewitz und östlich von Lorenzkirch, das Schutzgebiet „Seußlitzer Elbhügelland und Golk“ südlich von Kmehlen, das Gebiet „Unteres Rödertal“ zwischen Koselitz, Görzig und Peritz und das Gebiet „Moritzburger Kleinkuppenlandschaft“ südlich von Großdittmannsdorf.

Als Beispiel nennt die Vorlage, dass im Schutzgebiet „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“ wichtige Gänserastflächen im Raum Riesa/Göhlis/Heyda und Boritz nicht als Vorranggebiet für den Arten- und Biotopschutz berücksichtigt wurden. Die Intensivgrünland- und Ackerflächen in den Außendeichbereichen seien „Habitate von europäischer Bedeutung“ als Nahrungs- und Rastflächen für nordische Gänse. (SZ)