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Besserer Flutschutz für Zabeltitz

Im Frühjahr wird das kleine Gabelwehr saniert – es ist wichtig bei Röder-Hochwassern.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Manfred Müller

Zabeltitz. Ein ausgeklügeltes System von Wehren und Flutrinnen schützt das Dorf Zabeltitz vor Überschwemmungen. Neben dem großen Gabelwehr, das südwestlich des Ortes liegt und die Große Röder in drei Arme teilt, ist das vor allem das kleine Gabelwehr an der Kreuzung von Großer Röder und Elligastbach. Es besteht aus zwei Wehranlagen am linken und rechten Ufer der Großen Röder sowie einem Dükerbauwerk, mit dem die Elligast unter der Röder hindurchgeführt wird.

Das Wehr am linken Ufer wird von der Stadt Großenhain unterhalten. Es ist – besonders durch das 2013er Hochwasser – stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb besteht die Gefahr, dass bei fortschreitender Erosion die Gründung der Wehrsohle unterspült wird. Dann wäre die Standsicherheit der gesamten Anlage nicht mehr gewährleistet.

Normalerweise wird der Wasserstand der Röder zwar am großen Gabelwehr reguliert. Bei bestimmten Hochwassersituationen kann es aber erforderlich werden, dass zum Schutz von Zabeltitz Wasser aus der Großen Röder über das kleine Gabelwehr in den Elligastbach abgeschlagen werden muss. Deshalb soll die Wehranlage jetzt havariesicher hergerichtet werden.

Großenhains Stadtrat hat in seiner Februar-Sitzung einen Ersatzneubau beschlossen. Für knapp 600 000 Euro wird die Wehranlage von Grund auf erneuert. Die Tragekonstruktion, bestehend aus Bodenplatte, Widerlagern und Zwischenpfeiler, wird aus Stahlbeton gefertigt. Darauf werden ein neuer Bediensteg und die Aufhängung für die Schütztafeln und deren Antriebe aufgesetzt. Die Schützen sollen auch künftig über Handkurbeln bedient werden. Für den Baubeginn ist der April 2017 avisiert, Ende August soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Wegen der umfangreichen Tiefbauarbeiten wird der Waldweg zum kleinen Gabelwehr in dieser Zeit gesperrt sein.

Um Baufreiheit zu schaffen, mussten auch vier Bäume in der Nachbarschaft der Anlage gefällt werden. „Dafür pflanzen wir aber die doppelte Anzahl nach“, versichert Großenhains Baubürgermeister Tilo Hönicke. Die Finanzierung des umfangreichen Ersatzneubaus erfolgt voraussichtlich komplett aus Fördertöpfen des sächsischen Hochwasserschutzprogramms.

Nach der Fertigstellung wird Zabeltitz bei extremen Hochwassern wesentlich besser geschützt sein. „Wir hatten zwar lange keinen stärkeren Eisgang auf der Röder“, sagt Dietmar Enge vom Förderverein „Heimatpflege Röderaue“. „Aber wenn es einmal wieder so weit kommt, kann das Wehr im Ort Schäden verhindern.“ Außerdem wird bei innerörtlichen Baumaßnahmen im Röder-Uferbereich mit dem kleinen Gabelwehr der Zufluss gestoppt. Das ist beispielsweise bei der Sanierung von Ufermauern am Barockgarten notwendig.