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Besser Parken im Stadtzentrum

Am Wochenende werden regelmäßig die Plätze knapp. Doch ein Vergleich lohnt, auch weil sich die Preise ändern.

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Von Bettina Klemm und Linda Barthel

Der Schock am Parkautomaten macht für Volker Ulrich die Freude über ein Schnäppchen zunichte. Weil die Altmarkt-Galerie die Preise erhöht und kostenfreies Parken zwischen 20 und 21 Uhr gestrichen hat, muss der Dresdner statt 1,80 Euro fünf Euro in den Automaten stecken.

Bei dem Schmuddelwetter am Wochenende wird es wieder voll in Dresdens Läden. Wer dann nicht mit Straßenbahn und Bus kommt, muss sehen, wo er sein Fahrzeug lässt. In Dresdens Innenstadt gibt es zwar 12.500 Parkplätze, aber sie sind alle gebührenpflichtig oder für Anwohner reserviert. Die städtischen Stellflächen kosten im Zentrum überall gleich viel. Doch die privaten Parkhäuser legen ihre Preise selbst fest, ein Vergleich lohnt.

Für den eiligen Kunden: Parken ist in den Galerien am preiswertesten

Wer gezielt einkaufen will und sich dafür nicht viel Zeit nimmt, parkt am günstigsten in den Tiefgaragen der Galerien. Am Altmarkt, in der Altmarkt-Galerie, im Wöhrl-Florentinum und in der Centrum-Galerie kosten die ersten beiden Stunden jeweils einen Euro. Ähnlich günstig ist es auf dem privaten Parkplatz am Ferdinandplatz. Bei den städtischen Parkplätzen in der Innenstadt werden 50 Cent je 20 Minuten fällig. Das ergibt 1,50 Euro für die Stunde, kann sich aber dennoch lohnen, wenn die Kunden nur etwas mehr als 60 Minuten unterwegs sind.

Bis vor Kurzem war die Altmarkt-Galerie mit 80 Cent für die erste Stunde noch günstiger. Doch sie hat ihre Preise angepasst und bei der ersten und dritten Stunde jeweils 20 Cent aufgeschlagen. Centermanagerin Nadine Strauß verkauft dies noch als einen Erfolg: „Wir gestalten die Bezahlung besucherfreundlicher, indem wir jetzt einen Euro statt 80 Cent in der ersten Stunde verlangen.“ Runde Beträge vereinfachten das Wechselgeld-Problem. Ein wichtiger Grund für die Erhöhung seien jedoch die gestiegenen Stromkosten. Es sei die erste Erhöhung der Parkgebühren seit Eröffnung des Einkaufszentrums im Jahr 2002.

Für den durchschnittlichen Kunden: Geheimtipp Parkplätze im Wöhrl

Während die meisten Parkhäuser nach zwei Stunden die Preise anheben, bleibt es im Wöhrl-Florentinum bei einem Euro die Stunde. Damit gelten die 264 Stellplätze als ein Geheimtipp. Vier Euro für vier Stunden betragen auch die Parkgebühren in der Centrum-Galerie und am Ferdinandplatz. Auf städtischen Parkplätzen werden sechs Euro fällig. Am Altmarkt zahlen die Kunden für die gleiche Parkzeit sieben und am Neumarkt sogar neun Euro.

Für Tagesgäste: Die Centrum-Galerie ist konkurrenzlos günstig

Mit 3,50 Euro ist das Tagesticket im Parkhaus der Centrum-Galerie konkurrenzlos günstig in Dresdens Innenstadt. Um die Attraktivität des Einkaufszentrums zu erhöhen, wurde das Tagesticket von acht auf 3,50 Euro gesenkt. Da es sich mit 1.059 Stellplätzen zugleich um das größte City-Parkhaus handelt, ist dort die Chance auf einen freien Platz hoch. Auch in naher Zukunft werde es dort keine Parkpreiserhöhungen geben, verspricht Karl-Heinz Ellinghaus, Geschäftsführer der Parkhausbetreibergesellschaft OPG. An den städtischen Parkautomaten steigen die Gebühren nach vier Stunden nicht mehr. Für 6,50 Euro steht das Auto in der Tiefgarage vom Karstadt-Kaufhaus trocken und warm.

Für umweltbewusste Kunden: Park & Ride am Stadtrand

Gebührenfrei können die Besucher der Stadt an den sechs Park-&-Ride-Plätzen am Stadtrand ihr Fahrzeug abstellen. Hin und wieder gelangen sie mit Straßenbahn und Bus sogar schneller ins Stadtzentrum als mit dem Auto. Statt Parkschein muss ein Fahrschein gekauft werden.

Der im Mai 2011 verabschiedete Luftreinhalteplan der Stadt sieht den weiteren Ausbau von Park-&-Ride-Systemen vor. Dresden hat sich auch klar zur Förderung von Elektromobilität, Car-Sharing und für eine breite Einführung von Jobtickets ausgesprochen. So sollen nicht nur die Bedingungen für den öffentlichen Nahverkehr, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer verbessert werden.

Für wanderfreudige Kunden: Ist der Weg in die Randzone eine Alternative

Dresdens Parkgebühren sind nur im unmittelbaren Stadtzentrum hoch. An der Blüherstraße oder Zinzendorfstraße müssen 50 Cent je Stunde in den Automaten gesteckt werden. Flotten Schrittes ist man schnell im Zentrum.

Für leichtsinnige Kunden: Politessen sind auch sonnabends unterweg

Wer sich um den Parkschein drückt, setzt auf Risiko. In Dresden verteilen die Politessen auch sonnabends von 8.30 Uhr bis 18 Uhr ihre Knöllchen. Am vergangenen Sonnabend beispielsweise waren zehn Ordnungskräfte im Einsatz. 556-mal hinterließen sie die unbeliebten weißen Zettel an den Windschutzscheiben. Ob es an den Wochenenden mehr Falschparker gibt, könne nicht pauschal vorausgesagt werden, schätzt Rathaussprecherin Anke Hoffmann ein. Eine Häufung gebe es jedoch beispielsweise während der Weihnachtsmärkte.

Für vorausschauende Kunden: Parkplatzübersicht im Internet

Auch wenn es an den Wochenenden im Zentrum oft eng wird, herrsche in Dresden keine generelle Parkplatznot vor. Das hätten aktuelle Analysen ergeben, erläutert Sprecherin Anke Hoffmann. Um den Autofahrern die Suche zu erleichtern, bietet die Stadt unter www.dresden.de/parken eine Übersicht zur Auslastung der wichtigsten Parkhäuser und Flächen.