SZ +
Merken

Berufung Platzwart

Matthias Kischkel und sein Team halten das Stadion der Jugend in einem Top-Zustand. Die Anlage ist das Aushängeschild der Stadt.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Christian Kluge

Sie mühen sich Tag um Tag und auch am Wochenende, die Platzhüter im Stadion der Jugend. Es ist ganz offenbar eine Berufung, diesen Job zu ergreifen. Wie Koch – beispielsweise. Wer nicht mit dem Herzen dabei ist, der kann es gleich mal lassen. Und mit Geld wird man dabei auch nicht überschüttet. So wie Liebe durch den Magen geht, geht Fußball eben nur richtig gut auf einem gepflegten Platz. Oder mehreren. Wie in Kamenz. Rund 33  000 Quadratmeter haben Matthias Kischkel und sein Team täglich zu betreuen. Der recht neue Kunstrasenplatz verursacht dabei noch die wenigste Arbeit.

Gut bekannt sind der Kamenzer Trainer Frank Rietschel (linkes Foto rechts) und Platzwart Matthias Kischkel. Auf dem rechten Foto ist Steffen Wirtz bei einer weiteren zeitaufwendigen Arbeit zu sehen. Er düngt den Hauptplatz, insgesamt siebenmal im Jahr.
Gut bekannt sind der Kamenzer Trainer Frank Rietschel (linkes Foto rechts) und Platzwart Matthias Kischkel. Auf dem rechten Foto ist Steffen Wirtz bei einer weiteren zeitaufwendigen Arbeit zu sehen. Er düngt den Hauptplatz, insgesamt siebenmal im Jahr.
Gut bekannt sind der Kamenzer Trainer Frank Rietschel (linkes Foto rechts) und Platzwart Matthias Kischkel. Auf dem rechten Foto ist Steffen Wirtz bei einer weiteren zeitaufwendigen Arbeit zu sehen. Er düngt den Hauptplatz, insgesamt siebenmal im Jahr.
Gut bekannt sind der Kamenzer Trainer Frank Rietschel (linkes Foto rechts) und Platzwart Matthias Kischkel. Auf dem rechten Foto ist Steffen Wirtz bei einer weiteren zeitaufwendigen Arbeit zu sehen. Er düngt den Hauptplatz, insgesamt siebenmal im Jahr.

Zahlreiche Arbeiten fallen an

Der 42-jährige Kamenzer Kischkel, der seit 2002 als Platzwart sozusagen Herr über die Grünanlagen ist, sagt: „Es ist ja nicht nur die Rasenpflege, die wir hier machen. Es muss gemäht werden, gedüngt, gewässert, Reparaturen aller Art fallen an und die Klamotten von zehn Mannschaften werden von unserer Kollegin Marion Swodenk gewaschen.“ Außerdem „dürfen“ Kischkel und sein Team auch noch die Hinterlassenschaften der Freizeitsportler wegräumen, die allabendlich auf dem Hauptplatz im Stadion Basketball spielen oder sich auf dem Beachvolleyballfeld vergnügen. Denn: „Das Stadion ist eine öffentliche Anlage, die Tür am Haupteingang ist immer auf“, erklärt Kischkel. „Es sind zum Beispiel auch Inlineskater auf dem Teerweg rund um das Stadion unterwegs.“

Vier Stunden mähen im Stadion

Die Arbeit im Stadion der Jugend ist also vielfältig. Gärtner muss man können, handwerkliches Geschick mitbringen, Technikwissen beispielsweise für die elektronische Bewässerungsanlage, Mechatroniker-Insiderwissen ist auch von Vorteil. Schließlich gibt es unter anderem zwei Rasentraktoren, die in Gang gehalten werden müssen. Zwei klingt viel, aber zwei sind nicht viel für die großen Flächen. Und das dauert. „Vier Stunden für das Stadion, drei für den Nebenplatz, und das zweimal die Woche“, sagt Kischkel, der als Angestellter auch den einzigen Vollzeitjob innehat.

Wissen über Rasenpflege ist wichtig

Seine Kollegen, der 29-jährige Sven Liebig und der 46-jährige Steffen Wirtz, sind nur stundenweise tätig, machen aber auch mehr als sie müssten. „Das Stadion hier ist das Aushängeschild der Stadt. Das ist eine gepflegte Anlage und das soll auch so bleiben“, sagt Wirtz, der selbst schon 1998 Platzwart im Kamenzer Stadion war. „Und wer hier arbeitet, muss schon viel über Rasenpflege wissen.“ So wird beispielsweise der 1 A-Rasen im Stadion siebenmal im Jahr gedüngt und der B-Platz ebenso. Und in der Sommerpause kommt es noch besser. Dann bringt die Firma Eurogreen den Hauptplatz auf Vordermann. Mit diversen Spezialanwendungen. Der braucht danach sechs Wochen Ruhe, erst dann kann es wieder losgehen mit der Torejagd.

Matthias Kischkel sagt: „Mir gefällt meine Arbeit. Und ich kenne den neuen Trainer Frank Rietschel von der ersten Mannschaft auch sehr gut.“ Sie macht ihm eben Spaß, die Arbeit im Stadion der Jugend, auch wenn man davon nicht reich wird. Und die Schulen sind tagsüber schließlich auch zu Gast, um ihre Schüler zu trimmen. Außerdem gehen Sportfeste über die Bühne, Sportabzeichen-Abnahmen, Wettkämpfe für Behinderte und anderes mehr. Langweilig wird es also nicht im Kamenzer Stadion, auch wenn die Landesligakicker einmal nicht aktiv sind. Wer die erste Mannschaft des SV Einheit auf dem heimischen Platz sehen möchte, muss allerdings nicht mehr lange warten. Am 26. Juli erwarten die Kamenzer die U  23 von der FSV Budissa Bautzen zu einem Vorbereitungsspiel. Anstoß ist um 15 Uhr. Bis dahin sind die Einheit-Spieler auswärts aktiv.