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Berufs-Start im Krankenhaus Großschweidnitz

Acht neue Azubis beginnen bald ihre Pflegeausbildung. Die Klinik will den Beruf auch jungen Männern schmackhaft machen.

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© Matthias Weber

Von Markus van Appeldorn

Großschweidnitz. Das Sächsische Krankenhaus Großschweidnitz ist auch in diesem Jahr ein begehrter Ausbildungsbetrieb. Am Dienstag bekamen acht zukünftige Azubis, die im September ihre Ausbildung zu Gesundheits- und Krankenpflege-Kräften aufnehmen, ihre Ausbildungsverträge überreicht.

Eine von ihnen ist Elisa Gladasch aus Kleindehsa. Die 18-jährige hat im vorigen Jahr ihr Abitur am Löbauer Geschwister-Scholl-Gymnasium abgelegt. Und seit nahezu einem Jahr absolviert sie auf der Station 31 für Psychotherapie in Großschweidnitz auch den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). „Ich möchte Menschen helfen. Das ist ein wichtiger Beruf, der immer gebraucht wird“, schildert sie der SZ ihre Motivation für die Berufswahl. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass psychische Erkrankungen in der Bevölkerung zunehmen. „So eine Erkrankung kann jeden von uns mal aus der Bahn werfen“, sagt Elisa Gladasch. Die junge Frau erwägt, nach ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ein Medizinstudium aufzunehmen.

Auch Manuel Stoll aus Schirgiswalde ist bereits Bufdi am Krankenhaus Großschweidnitz. Der 21-Jährige hatte ursprünglich im Rahmen der Dualen Berufsausbildung sein Abitur am Beruflichen Schulzentrum für Wirtschaft und Technik in Bautzen erworben. Eine Karriere als Bankkaufmann schwebte ihm vor. Doch nun will er fachlich komplett umsatteln. „Wenn ich was studieren würde, dann Psychologie“, erklärt er seine eigentliche berufliche Neigung. Er interessiert sich für den Umgang mit Menschen, die körperliche und/oder geistige Behinderungen haben. „Also wollte ich eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren“, sagt er. Auch Manuel Stoll möchte anschließend vielleicht noch ein Studium aufnehmen.

„Wir haben in diesem Ausbildungsjahrgang deutlich mehr junge Männer als Frauen dabei“, stellt die für die Ausbildung am Krankenhaus Großschweidnitz zuständige Praxisanleiterin Mandy Rhode fest. Durchaus eine Besonderheit. Denn in Pflegeberufen sind immer noch Frauen deutlich in der Mehrheit. Während es in vielen deutschen Betrieben den jährlichen „Girls Day“ gibt, um junge Frauen auch für „typische“ Männerberufe zu begeistern, gibt es am Krankenhaus Großschweidnitz umgekehrt den „Boys Day“ als Jungen-Zukunftstag. „Boys Day“-Berufe sind Arbeitsstellen, in denen maximal 40 Prozent Männer eine Ausbildung machen oder arbeiten. Am 26. April bietet das Sächsische Krankenhaus Großschweidnitz drei Jugendlichen die Chance, auf gerontopsychiatrischen und neurologischen Stationen in den Pflegeberuf hineinzuschnuppern und den Gesundheits- und Krankenpflegern über die Schulter zu schauen.

Die dreijährige Ausbildung des jüngsten Jahrgangs beginnt im September mit einem sechswöchigen Unterrichtsblock an der Medizinischen Berufsschule der Städtischen Kliniken Dresden. Der sogenannte „Handlungsorientierte Unterricht“ ist nicht in Fächer aufgeteilt, sondern in Themenbereiche. Solche Bereiche sind etwa die Krankenpflege, die Kommunikation oder auch die Erste Hilfe. Einige Unterrichtseinheiten werden auch an der Oberlausitzklinik in Bautzen und eben in Großschweidnitz durchgeführt. Nach einem anschließenden sechswöchigen Stationseinsatz am Krankenhaus müssen die Azubis bei einem „Probe-Testat“ am Patienten erstmals ihre Eignung nachweisen.