Von Jörg Richter
Priestewitz. Achenbach – was für ein komischer Name für ein so schönes Pferd! Der Kaltblut-Hengst Arramis, der aus der Pferdezucht der Staudaer Familie Vité stammt und vor Kurzem in Krumke (Sachsen-Anhalt) eine bundesländerübergreifende Zuchthengst-Schau (fachmännisch: Körung) gewann, ist jetzt in Celle auf „Achenbach“ umgetauft worden. Die Vités hatten ihn nach dem Triumph von Krumke an das niedersächsische Landgestüt Celle verkauft. Dort soll der Staudaer Siegerhengst eine neue Zuchtreihe beginnen. Für 250 Euro können ihn Pferdezüchter als Deckhengst ausleihen.
Dass der blonde Fuchs nicht mehr Arramis heißt, sei auf einen Irrtum zurückzuführen, sagt der Chef des Landgestüts Celle, Dr. Axel Brockmann. „Wir wussten nicht, dass er schon einen Namen hatte“, so der Landstallmeister. Die Papiere seien erst spät in Celle angekommen.
Der größte Kutschenfahrer der letzten Jahrhunderte
Das verneint Marianne Vité. Von Anfang an sei klar gewesen, dass Arramis einen neuen Namen erhält. „Uns wurde gesagt, dass es schon einen Aramis in Celle gibt“, sagt die Staudaer Pferdezüchterin. Daraufhin willigte sie ein. Die Trauer um den schönen Pferdenamen verflog schnell, als klar wurde, welchen berühmten Namen sich die Niedersachsen für ihren Neuerwerb einfallen ließen: Achenbach! Benannt nach Benno von Achenbach (1861- 1936). „Das ist der größte Kutschenfahrer der letzten Jahrhunderte“, schwärmt Brockmann. Immerhin gilt Benno von Achenbach als Begründer der deutschen Fahrkunst, die in die Turnierordnung des Reitsports vieler Länder eingegangen ist.
Der Kutscher-Papst mit den Maler-Genen
Und auch Marianne Vité ist begeistert. „Das ist ein sehr würdiger Name“, sagt sie. Jeder Kutscher in Deutschland und darüber hinaus wisse, was eine Achenbach-Leine ist.
Die Staudaerin spricht aus, was ihre Familie über Arramis’ neuen Namen denkt: „Wir freuen uns sehr, dass er jetzt Achenbach heißt.“
Im Landgestüt Celle wird der Kaltblut-Hengst angepriesen. „Er wurde auf der Körung 2015 in Krumke verdient zum Siegerhengst ernannt“, heißt es auf der Internetseite des Gestüts. „Mit einer Größe von 167 cm zeigte sich dieser Hengst vor dem Richtergremium von seiner besten Seite. Mit hervorragenden Grundgangarten und seinem rassetypisch exzellent ausgeprägtem Kaliber wusste er zu überzeugen.“