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Bergwacht wünscht sich mehr Notfall-Marken

Im Gebiet des Nationalparks sind Retter schneller bei Verletzten als andernorts. Dafür sorgt ein analoges System digitaler Daten.

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© Dirk Zschiedrich

Von Gunnar Klehm

Sächsische Schweiz. Diese kleinen, unscheinbaren Marken können Leben retten. Sie sind an den Wegweisern im Nationalpark Sächsische Schweiz angebracht und Bestandteil des Rettungssystems. Zu jeder Nummer sind GPS-Daten hinterlegt. Sind die bekannt, können Verletzte im Notfall schneller von der Bergwacht aufgefunden und versorgt werden. „Nach Notrufen haben wir schon mal Helfer vor Ort gefragt, ob sie irgendwo einen Wegweiser sehen“, sagt Jens Berger, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Bad Schandau. Die sind dann dahingelaufen, haben die Nummer durchgegeben und die Bergwacht war schnell an der richtigen Stelle. Gerade wenn Touristen in Not sind, die sich im Elbsandstein nicht auskennen, sind die Marken eine wichtige Orientierung.

Bisher gibt es die Marken für den Notrufstandort aber nur im rechtselbischen Nationalpark. „Es wäre natürlich für alle wünschenswert, wenn es das flächendeckend auch in der linkselbischen Sächsischen Schweiz geben würde“, sagt Jens Berger. In dem Gebiet ist der Forstbezirk Neustadt zuständig, der wie die Nationalparkverwaltung zum Staatsbetrieb Sachsenforst gehört. „Wir wollen auch dort ein System einführen und sind dabei auch mit der Bergwacht im Gespräch“, sagt die Sprecherin des Forstbezirks, Kerstin Rödiger. Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung gibt es aber noch nicht. Alle Wegweiser nachzurüsten, ist mit viel Aufwand verbunden.

Allerdings waren jetzt ohnehin Markierungsarbeiten für den neuen Forststeig im Gange. Der soll am Sonnabend, 28. April, offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Zudem sind wieder Testwanderer mit GPS-Geräten unterwegs, die die Koordinaten der Wegweiser mit erfassen könnten. Ihr Auftrag ist das aber noch nicht.

Zwar hoffen alle Helfer in der Bergwacht, dass sie möglichst wenig zum Einsatz gerufen werden. Doch mit der neuen Trekkingroute könnten auch weitere Einsätze einhergehen, weil noch mehr Touristen unterwegs sind und für die Trekkingroute bewusst ein schwieriges Gelände ausgesucht worden ist.