Merken

Bekommt Dresden weitere Doppel-Geländer?

Die Arbeiten im Ortsamt Leuben haben für Furore gesorgt. Im Gesundheitsamt soll es bald auch zweifachen Schutz geben.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sven Ellger

Von Sarah Grundmann

So ungewöhnlich es auch ist, in Dresden gehört das Bild vom Doppel-Geländer fast schon zur Normalität. Zuletzt sorgten Bauarbeiten im Ortsamt Leuben auf der Hertzstraße für einen Aufschrei. Nun bekommt die Stadt schon wieder den nächsten zweifachen Schutz: Auch im denkmalgeschützten Gesundheitsamt auf der Junghansstraße muss in den Gebäudeteilen B und C ein zweites – höheres – Geländer an das bestehende montiert werden. Hier hatte die Unfallkasse Sachsen die Höhe bemängelt.

Die gleiche Begründung gab es auch schon beim Doppel-Geländer an der Albertbrücke sowie im Rathaus Leuben. Das Problem: Die Gebäude oder Bauwerke sind alt und denkmalgeschützt. Als sie errichtet wurden, galten noch andere Sicherheitsnormen als heute. Heute müssen Geländer höher sein als noch vor 100 Jahren. „Damals waren die Menschen in der Regel auch noch kleiner“, heißt es aus dem Hochbauamt. Um den Bestand zu schützen und trotzdem die Normen zu erfüllen, wird das zweite – höhere – Geländer zusätzlich montiert. Diese Variante wurde von der Stadt auch aus Kostengründen gewählt. Denn die Aufstockung eines bestehenden Geländers oder der komplette Ersatz sind wesentlich teurer – wären aber auch eine Alternative. Denn der Bestandsschutz eines Denkmals gelte nicht mehr, wenn es um Sicherheit gehe, so die Erklärung aus dem Hochbauamt. So habe der Fall auch im Ortsamt Leuben gelegen.

Doch wie sieht es eigentlich in den anderen Ortsämtern aus? Schließlich stehen auch die Gebäude am Dr. Külz-Ring und auf der Theaterstraße sowie die Ortsämter in Cotta, Blasewitz, Klotzsche, Lausa. Leuben, Niedersedlitz, Pieschen und Plauen unter Denkmalschutz. Die historischen Bauwerke wurden zu den in der Erbauungszeit geltenden Vorschriften errichtet. Die Geländerhöhe beträgt deshalb in allen Ortsämtern etwa 90 Zentimeter.

Im Zentralen Rathaus und in Blasewitz mussten bereits Doppel-Geländer angebaut werden. „Ob in anderen Objekten Handlungsbedarf besteht, wird im Rahmen einer Gebäudeinspektion festgestellt“, heißt es aus dem Hochbauamt. Die finden in städtischen Bauwerken im regelmäßigen Abstand von drei Jahren statt. „Derzeit sind keine weiteren Doppel-Geländer geplant“, so die Aussage der Stadt. Die nächste Gebäudeinspektion wird entscheiden, ob das Bild noch mehr zur Normalität wird.