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Ein Biergarten für die Bierstadt?

Die Idee ist nicht neu: Am Radeberger Brauereiausschank soll ein attraktiver Standort wachsen. Das könnte nun klappen.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Die Postkarten-Idylle direkt am Eingang zur Radeberger Innenstadt wäre perfekt, wenn hier endlich ein großer Biergarten anzeigen würde, dass es sich bei Radeberg um eine Bierstadt handelt … Am Kaiserhof nämlich, dem Brauereiausschank, gibt es zwar einen Biergarten – aber der liegt zum einen versteckt im Hinterhof, zum anderen handelt es sich nicht gerade um ein sonniges Plätzchen.

Das weiß auch Kaiserhof-Chef Jens Richter, deshalb baggert er seit Jahren an der Stadtverwaltung, auf dem Fußweg direkt an der Hauptstraße einen attraktiven Biergarten aufbauen zu können. „Beim Bierstadtfest machen wir das ja bekanntlich immer – und haben nur positive Rückmeldungen“, ist er überzeugt, dass dieser Biergarten auch außerhalb des Festwochenendes angenommen werden würde. „Noch dazu an dieser zentralen Stelle, die jedem Besucher der Stadt direkt ins Auge fällt“, schiebt er hinterher.

Als nun in der vergangenen Stadtratssitzung im Februar über die Pläne diskutiert worden war, das Areal der alten und mittlerweile längst abgerissenen Druckerei gleich gegenüber des Kaiserhofs zu einem Park umzugestalten, tauchte in den Plänen auch eine Biergartenfläche auf. Nahe der Straßenbrücke über die Röder, die Kellner müssten dann also quasi nur über die Straße. Aber wäre damit der geplante Biergarten auf dem Kaiserhof-Fußweg sozusagen vom Gaststätten-Tisch? „Nein, das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun“, hält Jens Richter an seiner Idee fest. Die Fläche im neu anzulegenden Park-Areal soll nur sporadisch für besondere Anlässe als Biergarten genutzt werden. „Mit mobilen Zapfanlagen, als zusätzliches Angebot bei Veranstaltungen zum Beispiel“, so der Kaiserhof-Chef, der natürlich in die Gedankenspiele um den geplanten Park einbezogen worden war. „Ich bin jedenfalls nach wie vor überzeugt, dass der Biergarten direkt am Kaiserhof gebraucht wird und auch funktionieren würde“, macht Jens Richter deutlich.

Echtes Aushängeschild

Ob aus der Idee nun in diesem Frühsommer oder Sommer Realität werden kann, ist im Moment aber noch offen. Denn um in Deutschland „Bauwerke“ auf einem Fußweg platzieren zu dürfen, braucht es eine Menge Genehmigungen. Ein regelrechter Hürdenlauf im Stadion der Bürokratie sozusagen. „Die Verhandlungen laufen“, will sich der Kaiserhof-Chef jedenfalls noch nicht allzu tief in den aktuellen Stand blicken lassen. Aber die Chancen dürften wohl dennoch nicht so schlecht stehen, dass es in diesem Sommer nun endlich klappen könnte.

Und wenn nicht, bleiben ja natürlich auch noch die zahlreichen Biergärten in den Höfen der Innenstadt-Kneipen. Wie der im „Pilsfass“, der bekanntlich zu den beliebtesten Biergärten der Bierstadt gehört. Dennoch wäre es natürlich ein echtes Aushängeschild für die Stadt, wenn am Brauereiausschank ein schmucker, großer Biergarten die Touristen-Augen auf sich ziehen könnte. Wie gesagt, Postkarten-Idylle direkt am Eingang zur Innenstadt.