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Beim Tanzen nicht alleine sein

Irina Wilhelm bietet in der „Goldenen Höhe“ Eckartsberg einen Tanzabend für Singles an. Der soll aber keine Partnerbörse sein.

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© SZ Thomas Eichler

Von Elke Schmidt

Für einen Abend miteinander ausgehen, tanzen, reden – was für Paare ganz normal ist, kann für Singles schwierig werden. Wenn man nicht zufällig andere Alleinstehende kennt und mit ihnen etwas unternimmt, fühlt man sich besonders bei Tanzveranstaltungen schnell wie das fünfte Rad am Wagen.

Irina Wilhelm von der „Goldenen Höhe“ Eckartsberg hat bemerkt, dass immer mehr Menschen vor diesem Problem stehen. „Viele Paare gerade im mittleren Alter trennen sich“, sagt sie. Dann haben sie in der Region wenig Möglichkeiten, sich in ungezwungener, aber niveauvoller Atmosphäre mit anderen Menschen zu treffen. Um das zu ändern, bietet die Wirtin jetzt in unregelmäßigen Abständen einen Singletanz als Treffpunkt an. Ihr Ziel ist, dass die Leute bei ihr einen schönen Abend verbringen, sich kennenlernen und gemeinsam etwas erleben.

Der letzte Tanzabend sei gut angenommen worden. „Das war ein richtig schöner Abend“, sagt sie. Die Stimmung sei super gewesen, und die Gäste hätten sehr viel miteinander getanzt und sie wünscht sich, dass das auch bei den kommenden Veranstaltungen so sein wird. Allerdings solle man nicht unbedingt erwarten, dort einen Partner zu finden. Die „Goldene Höhe“ ist eindeutig keine Partnerbörse. Auch wenn man also niemanden beeindrucken müsse, sollten sich die Gäste für den Abend nicht unbedingt aufdonnern, aber durchaus schick machen. Sie legt Wert darauf, dass man sich bei ihr wohlfühlt, und da gehöre das mit dazu. Auch Ehepaare sind willkommen und sind auch unter den Gästen, sagt Irina Wilhelm. Bevor es mit dem Tanzen losgeht, können sie alle sich stärken und etwas essen. Für die Musik ist DJ Klaus verantwortlich. Mit ihm arbeitet sie schon lange zusammen und weiß, dass er auf die Wünsche des Publikums eingeht und für gute Laune sorgt. Er hat seine Anlage im großen Saal aufgebaut, wo auch die Tanzfläche ist. Wer sich jedoch in Ruhe unterhalten möchte, kann das im benachbarten Gastraum. So kann jeder den Abend gestalten, wie er möchte. Doch die meisten seien zum Tanzen gekommen und tun das bis in den Morgen. Die Wirtin freut sich darüber, denn das sei ja der Zweck.

Die „Goldene Höhe“ gehört ihr seit 26 Jahren. Sie stammt aus Zittau und hat in Lückendorf den Beruf des Kochs gelernt. Zunächst ging sie für ein Jahr nach Dresden, kam dann aber zurück und fing in der Eckartsberger Gaststätte als Angestellte an. Damals war diese noch ein Lehrlingsheim, und es gab viel zu tun. Das änderte sich jedoch, und bald stand das Haus zum Verkauf. Irina Wilhelm hatte sich schon beim ersten Anblick darin verliebt und kaufte es kurz entschlossen. Da war sie gerade 24, und es sei schon eine große Herausforderung gewesen. Doch so ein Bauernhaus war schon immer ihr Traum, und sie wagte den Schritt. Seit es ihr gehört, kann sie sich verwirklichen und eigene Ideen umsetzen. Ihr Ziel ist es, dass sich die Gäste bei ihr wohlfühlen. Deshalb bietet sie nur Dinge an, die sie selbst mag. Nicht nur im Restaurant, sondern auch in der kleinen Pension, die im Haus untergebracht ist. Dabei sind ihr die kleinen Details wichtig. Zum Beispiel kommen bei ihr nur frische Blumen auf die Tische und die Kräuter für das Essen aus dem eigenen Garten. Alleine würde sie es aber nicht schaffen, ein so großes Haus zu bewirtschaften. Ohne ihre sechs Mitarbeiter wäre sie aufgeschmissen, sagt sie. Die leisten nicht nur hervorragende Arbeit, sondern halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Wer das Team zum Beispiel als Koch verstärken möchte, kann sich bei ihr melden.

Singletanz, „Goldene Höhe“ Eckartsberg, nächster Termin: 14. Januar ab 19 Uhr