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Beim Abfischen hilft die ganze Familie

Traditionell wird am letzten Wochenende im September der Teich geleert. Doch in diesem Jahr ist es ein anderer.

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© Symbolbild/dpa

Von Helene Krause

Mockritz. Aus einem Räucherofen zieht Rauch in die Umgebung. Am Teich haben die Arbeiter den Ablauf geöffnet. Langsam verschwindet das Wasser. Nach und nach tauchen die ersten Fische an der Oberfläche auf. Noch schauen ihnen die Männer am Ufer zu. Sie tragen hohe Gummistiefel. Vor ihnen im Gras liegen Kescher bereit. Am letzten Wochenende im September wird in Mockritz traditionell der Teich abgefischt.

In diesem Jahr sind die Fische nicht mehr im unteren Gewässer. „Ich habe sie in den oberen Teich umgesetzt“, sagt Teichpächter Klaus-Peter Wetzig. Was mit dem unteren Teich wird, in dem die Fische in den anderen Jahren waren, und der fast gänzlich mit Schilf zugewachsen ist, weiß er nicht. Probleme durch die Trockenheit hatte er in diesem Jahr nicht. Das kann er mit Sicherheit sagen, denn er hat den Teich jeden Tag kontrolliert, auch nachts.

Neben Karpfen, Zandern und Hechten gibt es auch Schleie im Teich. Den bewirtschaftet Wetzig als Hobby. Beim Abfischen hilft seine ganze Familie. Auch Freunde und Verwandte fassen mit an. Horst Weber aus Mügeln ist das zweite oder dritte Mal dabei. „Klaus-Peter Wetzig sprach mich darauf an“, erzählt er. Beide kennen sich vom Angeln. Auch Klaus Hirschfeld und Florian Jäckel aus Regis-Breitingen machen mit. Sie sind Verwandte des Teichpächters. „Ich sehe so was immer gern“, sagt Hirschfeld. „Natur ist Natur.“

Das Abfischen erfolgt nach einer alten Tradition. Am frühen Morgen wird das Teichwasser bis auf 30 oder 40  Zentimeter abgelassen. Dann spannen die Fischer ein großes Netz über das Gewässer. Darin sammeln sich die Fische. Mit Keschern werden sie aus dem Netz gefischt und in Bottiche mit Wasser verteilt. Aus denen werden sie an die wartenden Kunden verkauft. Den Ablauf sehen sich auch Florian Weber aus Mohorn bei Wilsdruff und seine Tochter Emma Lechel aus Ostgrau an. „Meine Tochter soll sehen, wo das Essen herkommt“, sagt Weber.

Doch nicht nur Fische werden beim Abfischen verkauft. Es gibt auch eine Fischsuppe. Diese wird nach einem alten Familienrezept der Oma gekocht. Ein Teil der frisch gefangenen Fische kommt in den Räucherofen.