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„Bei Lindenberg darf Eierlikör nicht fehlen“

Rüdiger Sachse bringt den Rocker nach Riesa. Die SZ hat mit dem Konzertmacher gesprochen.

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© PR/Tine Acke

Riesa. Diese Nachricht sorgte mancherorts für große Augen: Udo Lindenberg kommt nach Riesa. Am 11. Mai 2017 spielt er in der Sachsenarena. Die SZ hat vorab mit Rüdiger Sachse gesprochen. Mit seiner Agentur Känguruh Production ist er seit Anfang der 90er-Jahre in Mitteldeutschland tätig. Unter seinem Spitznamen „Sascha“ ist er in der Szene bekannt, holte beispielsweise auch die Rolling Stones mehrmals nach Leipzig. Im Interview verrät er, warum das Udo-Lindenberg-Konzert in der Sachsenarena und nicht in Dresden stattfindet, und welche kleinen Allüren der Rocker mitbringt.

Rüdiger Sachse (59) ist Geschäftsführer von Känguruh Production und organisiert das Lindenberg-Konzert in Riesa.
Rüdiger Sachse (59) ist Geschäftsführer von Känguruh Production und organisiert das Lindenberg-Konzert in Riesa. © PR/Lipskoch

Herr Sachse, Sie leiten die Konzertagentur, die jetzt Udo Lindenberg nach Riesa begleitet. Was machen Sie da eigentlich?

Wir sind für die Vorbereitungen zuständig, damit während der zweieinhalbstündigen Show alles reibungslos über die Bühne geht.

Mit wem haben Sie schon zusammengearbeitet?

Es ist gar nicht so einfach, da sofort die wichtigsten aufzuzählen. Auf Anhieb fallen mir neben Udo Lindenberg zum Beispiel Peter Maffay und Bonnie Tyler ein. Es sind aber quasi alle Größenordnungen dabei, auch mit Comedians arbeiten wir intensiv seit vielen Jahren zusammen. Hier fällt mir spontan Markus Maria Profitlich ein. Ihn begleiten wir bereits seit seinen Anfängen bei Sat1 und führen Tourneen mit ihm durch, sein aktuelles Programm „Schwer im Stress“ führt ihn am 19. November ebenso nach Riesa.

Wie nah kommt man denn während dieser Arbeit den Stars?

Man grüßt sich, und man kennt sich, und wenn die Show vorbei ist, dann setzt man sich auch mal zum Trinken zusammen. Meistens aber nicht direkt nach den Konzerten, da wollen viele ihre Ruhe.

Dann kennen Sie vermutlich auch Udo Lindenberg schon ganz gut.

Ja – tatsächlich war eines unserer ersten großen Konzerte nach der Wende ein Auftritt von Udo Lindenberg in Halle an der Saale. Das müsste 1990 oder 1991 gewesen sein. Wir kennen uns also schon seit mehr als 25 Jahren.

Wenn man so oft mit einem Künstler zu tun hat, kennt man sicher die eine oder andere Marotte. Was darf in Lindenbergs Garderobe auf keinen Fall fehlen?

Eierlikör.

Natürlich. Bevorzugt er da eine bestimmte Sorte?

Eierlikör halt, am besten hausgemacht.

Klingt nicht so, als sei er ein besonders anspruchsvoller Star. Vermutlich haben Sie da schon andere Kaliber erlebt?

Künstler sind eben sensible Menschen. Es gibt da schon auch individuelle Wünsche. Zum Beispiel legen einige besonderen Wert auf eine bestimmte Farbgestaltung, etwa eine Garderobe in Weiß, oder auf bestimmte Produkte. Andere wollen nur mit Nichtrauchern am Set arbeiten. Das ist bei Udo Lindenberg kein Problem, bei ihm muss die Zigarre im Backstage-Bereich glimmen.

Worauf müssen Sie bei der Organisation noch besonderen Wert legen?

Beim Catering wird vor den Auftritten besonderer Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Um das Essen kümmern wir uns deshalb selbst, das wird alles individuell gestaltet. Der richtige Rock’n’Roll ist erst hinterher.

Bei der kommenden Tour spielt Udo Lindenberg nicht nur in Leipzig und München, sondern auch in kleineren Städten wie Schwerin und eben Riesa. Warum dort und nicht etwa in Dresden?

Da spielen auch ökonomische Gründe eine Rolle. Wir hatten natürlich auch die Messehalle in Dresden im Blick, aber wir wollten Sitzplätze haben. Und in Dresden hätten wir lediglich 1 000 Sitze gehabt. In der Sachsenarena sind es 3 000 Sitzplätze, und wir haben insgesamt eine viel höhere Kapazität. Die braucht man auch bei einer sehr großen Produktion wie dieser.

Was heißt denn „sehr groß“?

Sie können damit rechnen, dass etwa 180 Leute an der Show beteiligt sind.

Zum Schluss eine Frage, die sich bestimmt mancher Lindenberg-Fan in Riesa stellen wird: Wo wird Lindenberg übernachten? Wird man ihn auch mal durch die Stadt flanieren sehen?

So weit sind wir in unseren Planungen noch nicht. Er ist ja praktisch in der ganzen Region unterwegs, spielt erst in Chemnitz, dann in Riesa, Erfurt und Leipzig. Gut möglich, dass wir uns dann einen Standort in der Region heraussuchen, an dem er in dieser Zeit übernachtet. Aber das steht wie gesagt noch nicht genau fest.

Das Gespräch führte Stefan Lehmann.