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Beachparty ohne Strand

In Fürstenwalde wird eine Wiese zur Partyzone. Dafür werden sogar Pools angekarrt.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Fürstenwalde. Das Partyzelt steht schon. Dennoch gibt es noch einiges zu tun, damit die Fürstenwalder Narren am Sonnabend ihre zweite Beachparty steigen lassen können. Denn die findet nicht an einem der Teiche oder am Ufer der Müglitz statt, sondern auf dem alten Sportplatz. Der liegt abseits der Straße, die das Fürstenwalder Oberdorf mit dem Nachbardorf Müglitz verbindet. Hier gibt’s viel Wiese, aber weder Sand noch Wasser. Trotzdem wollen die Narren Beachparty-Stimmung erzeugen.

Und das wird ihnen wohl auch diesmal gelingen – schließlich lief die Premiere im vorigen Jahr schon ganz gut. Mike Kadner, der seit Montag zusammen mit dreißig anderen Fürstenwaldern fleißig an der Gestaltung des Festgeländes arbeitet, zeigt auf die Wasserbehälter. „Die kleinen fassen 1 000 Liter, der große etwas mehr als 3 000 Liter“, erzählt er. Wer Lust hat, kann am Sonnabend hier einsteigen und ein Wasserbad nehmen. Denn die großen Behälter werden nicht nur farbig ausgeleuchtet, sondern auch beheizt. „Der Ofen steht schon da“, sagt er und zeigt auf das Gerät, das auf den ersten Blick wie ein alter Kühlschrank aussieht. „Unsere Heizung arbeitet nach dem Schwerkraftprinzip“, erläutert er. Das heißt: Die Fürstenwalder werden das Badewasser in den Bottichen mit Kunststoffleitungen heizen. Durch die fließt ebenfalls Wasser. Dieses wird im Kessel des Heizofens erwärmt, zirkuliert durch die Leitungen und gibt die Wärme ab. Der Ofen selbst wird mit Holz gefeuert, das sich die Fürstenwalder selbst organisiert haben. Dazu haben sie einen Baum gefällt. Den Stamm haben sie mit einem klapprigen Renault aus dem Wald zu einem Sägewerk gefahren und dort in Klötzchen zersägt. Diese nicht ganz ernst gemeinte „Holzernte“ haben sie gefilmt und zu einem Video verarbeitet, mit dem sie für ihre Party werben.

Doch Wasser allein macht noch keine Beachparty aus. Auch Sand gehört dazu, sagt Manja Kadner, Mikes Cousine, die ebenfalls zum Organisationsteam gehört. Sie zeigt auf die Wiesenfläche. Dort, vor der noch zu bauenden Bühne, werde in den nächsten Tagen eine Sandtanzfläche entstehen. 45 bis 50 Tonnen Sand werden dazu angefahren, sagt ihr Cousin.

Fürstenwalder Party „Beach ’n’ Beats“

„Beach ’n’ Beats“-Party des Faschingsvereins steigt am 29. Juli, ab 20 Uhr auf dem alten Sportplatz. Der befindet sich unweit der Straße Fürstenwalde—Müglitz.

Eintritt: 5 Euro.

Parkplätze sind am Areal vorhanden und werden auch ausgeschildert sein.

Wer nach der Party nicht mehr ins Auto steigen möchte, kann neben dem Partygelände zelten.

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Nach der Party kann sich jeder so viel Sand mitnehmen, wie er braucht. Mike Kadner schmunzelt. Er weiß, dass das komisch klingt. Doch im letzten Jahr, als die Fürstenwalder zum ersten Mal auf diesem Platz eine Beachparty feierten, hat das auch funktioniert. Nach ein paar Tagen war der Sand, auf dem zuvor die knapp 400 Besucher noch ausgelassen tanzten, weg. Auf diesen Effekt hoffen die Fürstenwalder Narren auch in diesem Jahr.

Weil Tanzen anstrengt, soll es auch in diesem Jahr auf dem Festgelände wieder ruhige Ecken geben, in denen man sich ausruhen kann, sagt Manja Kadner. Deshalb werde man Bänke aufbauen, die aus Paletten entstehen werden. Diese liegen schon bereit, sagt sie. Ihr Faschingsverein hat das alles gut organisiert. „Wir haben eine Whatsapp-Gruppe gebildet“, erzählt sie. Alle wichtigen Dinge werden hier abgestimmt. Zu tun bleibt trotzdem viel. Deshalb enden die Arbeitseinsätze erst in den späten Abendstunden. Ganz ohne Hilfe von außen sei eine solche Party, zu der auch Gäste aus Sachsen-Anhalt und Thüringen erwartet werden, nicht zu stemmen. Glücklicherweise gibt es mehrere Firmen, die unseren Verein unterstützen, sagt Steve Lehmann, Präsident des Fürstenwalder Faschingsvereins. Das reicht vom Ausborgen der Absperrzäune bis hin zum Bereitstellen des Sandes und dessen Antransport. Lehmann und seine Mitstreiter hoffen, dass möglichst viele zur Party kommen und sich der Aufwand auszahlt. Trotz der guten Wetterprognosen haben die Fürstenwalder übrigens auch eine Schlechtwettervariante vorbereitet.