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Bayern in Baruth

Am Sonnabend steigt in der Sporthalle das beliebte Oktoberfest. Weil die Jugend aus Dubrauke einspringt.

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© Robert Michalk

Von Kerstin Fiedler

Baruth. Wer am Sonnabend in Dirndl oder Lederhose in die Sporthalle Baruth zum Oktoberfest kommt, hat Glück. Denn der spart den Eintrittspreis. Für den Vorsitzenden des Jugendclubs Dubrauke, René Gruhl, und die Baruther Maikönigin dieses Jahres, Charlott Dreßler, ist das ganz selbstverständlich. „Dafür machen wir doch Oktoberfest“, sagen sie. Zum ersten Mal ist der Jugendclub des Nachbardorfes für die Organisation zuständig. Grund dafür ist die Auflösung des Baruther Jugendclubs.

In Dubrauke besteht der Jugendclub mittlerweile schon 20 Jahre. 1996 als Gemeinschaft gegründet, wurde er 2001 zum Verein. „Wir haben ein schönes Vereinsgrundstück, auf dem nicht nur die Kulturbaracke steht. Auf dem Gelände haben wir eine Feuerschale, außerdem haben wir Platz zum Tischtennisspielen“, sagt René Gruhl, der seit 2007 Vorsitzender des Vereins ist. Übers Jahr gestalten die Dubrauker mehrere Veranstaltungen, so zum Beispiel den Männertag oder das Weihnachtsbaumverbrennen. Zwei- bis dreimal organisieren die Dubrauker auch kleine Veranstaltungen mit elektronischer Musik. Auf dem Baruther Weihnachtsmarkt betreuen sie bereits seit mehreren Jahren einen Stand. Gemeinsam mit dem Baruther Jugendclub haben sie in den vergangenen Jahren am Maibaumwerfen teilgenommen.

Traditionen fortführen

Dieses Jahr waren sie erstmals die Organisatoren. „Es ist wichtig, dass in den Dörfern Traditionen fortgeführt werden“, sagt René Gruhl. Deshalb auch haben sich die etwa 25 Mitglieder des Vereins entschlossen, neben dem Maibaumwerfen auch das Oktoberfest in Baruth organisatorisch zu übernehmen. Darum wurden sie von der Feuerwehr und dem Heimatverein Baruth gebeten. „Beim Maibaumwerfen hat das schon prima geklappt“, sagt Charlott Dreßler, die gemeinsam mit ihrem Freund zum Maipaar gekürt wurde. Dass sie nun zum Oktoberfest im Dirndl erscheint, hat mehrere Gründe. „Zum einen kommt man da ja kostenlos rein. Zum anderen ist es neben dem Fasching fast die einzige Chance, sich mal etwas anderes als die Alltagskleidung anzuziehen“, sagt die 20-Jährige. Sie fühlt sich wohl in ihrem Dirndl, das zwar kein ganz original bayrisches ist, bei dem Charlott Dreßler dennoch darauf achtet, dass ihre Schleife rechts sitzt. Das bedeutet nämlich, dass sie vergeben ist. „Hab ich extra im Internet nachgeguckt“, schmunzelt die freundliche Blondine, die aus Heimatverbundenheit auf ihrem linken Unterarm eine Stadtsilhouette von Bautzen tätowiert hat. „Von Weitem wirkt das wie eine Herzschlag-Kurve“, sagt die junge Frau, die in Lömischau wohnt. – Die Sporthalle in Baruth haben die Vereinsmitglieder, die zwischen 18 und 30 Jahre alt sind, seit Donnerstag im bayerischen Stil herausgeputzt. Es gibt Weißwürste, Fleischkäse und Brezeln sowie bayerisches Bier vom Hofbräu. Musik kommt von der R&R Diskothek aus Schirgiswalde. Auf ein Wort

Oktoberfest in Baruth, Sonnabend 20 Uhr, Eintritt P 18: 6 Euro, wer in Dirndl oder Lederhose kommt, Eintritt frei.