Von Carmen Schumann

Bautzen. Salvatore Andreacchio blickt zufrieden drein. Der Wirt aus Süditalien gibt beim 14. Bautzener Kneipenfest seinen Einstand. Erst Anfang November hat er sein Restaurant „Le due Terre da Salvatore“ eröffnet – pünktlich zur Einkaufsnacht „Romantica“. Nun beteiligt er sich zum ersten Mal am Kneipenfest der Bautzener Wirte. „Wenn in der Stadt Bautzen etwas los ist, möchte ich doch dabei sein“, sagt er.

Als musikalische Gäste hat er zwei junge Männer aus Dresden verpflichtet. In der Landeshauptstadt führt Salvatore bereits drei Restaurants. „Den Sänger Fabio Götz kenne ich schon als kleinen Jungen“, sagt Salvatore Andreacchio. Begleitet von André Jenske an der Gitarre singt der einstige Jugend-musiziert-Teilnehmer modernen Pop, Balladen und bekannte Film- und Musicaltitel. Damit auch die Gäste, die draußen sitzen, etwas hören, ist das große Fenster zum Hauptmarkt zu weit geöffnet.

Überhaupt nutzen an diesem ruhigen und wolkenlosen Maiabend viele Besucher der Kneipennacht die Gelegenheit, draußen zu sitzen, zum Beispiel auf der Schloßstraße, der Kneipenmeile schlechthin, aber auch am Mönchshof, dem alten Bierhof oder am Culinarium. Auf der Schloßstraße dringt die Musik per Lautsprecher nach draußen. Im Mönchshof gibt es wie immer mittelalterliche Musik. Für die ursprünglich geplante Gruppe Irregang springt diesmal das Duo „Donner und Doria“ ein. Im Culinarium erfreut „Streuner“ als Alleinunterhalter die Gäste. Für Chef Roman Wagner ist es Ehrensache, an der Kneipennacht teilzunehmen. „Ich bin dabei, seit es das Culinarium gibt“, sagt er. Obwohl das Fest erstmals nicht vom Verein Altstadttresen organisiert wird, gebe es keinen Unterschied zu früher, findet Wagner.

Verantwortlich für die Organisation der Kneipennacht ist jetzt der Bautzener Tourismusverein. Dessen Vorsitzender Dietmar Stange lobt die Gastwirte für ihre gute Unterstützung bei der Vorbereitung. Die Stimmung in und vor den Lokalen sei super, was natürlich auch an dem tollen Wetter liege. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagt Dietmar Stange. Besonders gefällt ihm, dass sich alle Generationen in den Kneipen zusammenfinden. Man sehe, dass Bautzen seinem Namen als eine Stadt mit einer wunderbaren Kneipenszene alle Ehre macht. „So muss eine lebendige Stadt aussehen“, sagt er. Bautzen sei überhaupt nicht verschlafen, wie manche Pessimisten behaupteten.