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Bautzen vom Bahnstreik verschont?

Die Oberlausitz ist vom sechstätigen Warnstreik der Lokführer kaum betroffen. Nur in Richtung Görlitz stockt es an einigen Stellen.

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© Carmen Schumann

Von Nancy Riegel

Bautzen. 127 Stunden lang legen die Lokführer der Deutschen Bahn in ganz Deutschland ihre Arbeit nieder. Von Dienstagmorgen 2 Uhr bis Sonntagmorgen 9 Uhr kommt der Zugverkehr dadurch fast vollständig zum Erliegen. Beim Güterverkehr ging es schon am Montagnachmittag los. Insgesamt fallen in Sachsen dadurch etwa 85 Prozent aller Regionalverbindungen aus. Auch ein Großteil der Fernzüge und ICE fahren dann nicht. Bahnreisende aus Bautzen können aber aufatmen.

Denn die privaten Eisenbahnunternehmen Odeg und Vogtlandbahn, die den Großteil der Verbindungen zwischen Dresden und der Oberlausitz bedienen, nehmen nicht am Streik teil. Trotzdem fallen zwei Verbindungen täglich aus. Diese Züge gehören zur Vogtlandbahn, die seit Dezember 2014 die Trilex-Züge betreibt. Derzeit muss das Unternehmen noch auf Triebwagen der Deutschen Bahn zurückgreifen, da das eigene Kontingent nicht ausreicht. Weil diese von Lokführern der Deutschen Bahn gesteuert werden, fallen jetzt zwei Verbindungen am Tag weg. Zunächst der Zug von Bischofswerda nach Löbau, 5.01 Uhr, und die erste Bahn von Görlitz nach Dresden, 5.44 Uhr. Letztere wird durch einen Bus ersetzt, der in Löbau, Bautzen, Bischofswerda, Dresden-Neustadt und Dresden-Hbf hält. Ein Ersatzbus Bischofswerda–Löbau konnte bis Montagabend noch nicht eingerichtet werden.

Christine Hecht, Pressesprecherin der Vogtlandbahn, blickt dennoch optimistisch auf die kommenden Tage. „Beim letzten Bahnstreik haben wir es geschafft, den Fahrplan einzuhalten.“ Teilweise fuhren die Züge mit weniger Triebwagen als sonst, was auch beim aktuellen Streik vorkommen kann. „Hauptsache der Zug fährt. Wenn er dann etwas voller ist als sonst, haben die Passagiere bestimmt Verständnis“, so Christine Hecht.

Neben den beiden ausfallenden Zügen lassen sich Verspätungen und Behinderungen bei anderen Verbindungen nicht ausschließen. „Zum Beispiel durch ausfallende Anschlusszüge“, sagt Sandra Trebesius vom Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon).

Unabhängig vom Streik müssen Zugreisende zwischen Löbau und Gersdorf mehr Zeit einplanen. Wegen Brückenbauarbeiten ist seit Montag ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Dieser vertritt voraussichtlich bis zum 7. Juni den Zugverkehr.

www.trilex.de