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Baustopp am Plan 10

Die Sanierungsvorbereitungen liefen eigentlich schon. Doch nun sieht der Eigentümer das Vorhaben gefährdet.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Christian Eissner

Pirna. Es ist schon immer das hässliche Entlein gewesen unter all den pittoresken alten Vorstadthäusern am Pirnaer Plan. Nach langer Vernachlässigung sah es schließlich vergangenes Jahr so aus, als könnte sich auch Nummer 10 endlich schick saniert präsentieren. Der Pirnaer Bauunternehmer Ralf Böhmer hatte das Grundstück gekauft und plante die Sanierung des Gebäudes zu Wohnzwecken.

Inzwischen allerdings ist das Vorhaben ins Stocken geraten. Per Brief bat Böhmer Ende Juni die unmittelbaren Anwohner um Entschuldigung dafür, dass sich auf der Baustelle nichts mehr tut. Im Herbst 2016 hatte Böhmer begonnen, das Haus zu entkernen, es einrüsten lassen und einen Kran gestellt. Doch dann ruhten die Arbeiten schon eine ganze Weile.

Auf SZ-Nachfrage bestätigt Ralf Böhmer, dass es unerwartete Schwierigkeiten gegeben habe. Die Stadtverwaltung habe einen Nachweis über die Standsicherheit des Gebäudes, der Bauherr beauftragte einen Prüfstatiker. Im Ergebnis der Untersuchungen stellte sich heraus, dass die ursprünglich geplante Bodenplatte aus Stahlbeton und die punktuell verstärkte Gründung der Mauern nicht ausreichen würden. Der Statiker forderte eine komplette Neugründung des alten Gebäudes mithilfe von Bohrpfählen. Die Kostenschätzung dafür belaufe sich auf rund 80 000 Euro, sagt Ralf Böhmer.

„Das macht das ohnehin als Liebhaberobjekt geplante Bauvorhaben komplett unwirtschaftlich“, bedauert Böhmer. Die nun eingetretenen Probleme habe man im Vorfeld nicht ansatzweise vermuten können. Er habe beschlossen, die Baustelle erst einmal ruhen zu lassen, um eine Lösung für das Dilemma zu finden. „Ich werde den Plan 10 noch nicht abschreiben“, versichert der Unternehmer. „Doch so, wie es sich aktuell darstellt, ist es nicht möglich, das Vorhaben zu verwirklichen.“