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Baustellen-Ärger in Steina

Seit wenigen Tagen wird die Kreuzung in Weißbach gebaut. Und schon musste der erste Schleichweg gesperrt werden.

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© Kristin Richter

Von Nicole Preuß

Steina. Diese Umleitung ist wohl eine der nervigsten im Kreis. Seit wenigen Tagen kommen Autofahrer nicht mehr direkt von Kamenz nach Pulsnitz, sondern müssen einen Umweg machen. Die wichtige Kreuzung im Steinaer Ortsteil Weißbach ist wegen Bauarbeiten voll gesperrt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) erneuert für 50 000 Euro die gesamte Kreuzung. Die Folge ist eine Umleitungsstrecke, die Autofahrer Abkürzungen suchen lässt.

Die offizielle Umleitung von Kamenz nach Pulsnitz biegt in Gersdorf rechts ab und führt über Reichenbach zum Ziel. Diese Strecke heißt für Autofahrer aber auch: Sie sind rund zehn Minuten länger unterwegs und fahren rund sechs Kilometer mehr als auf der nun gesperrten Staatsstraße. Einheimische, die sich auskennen, oder Fremde mit einem guten Navigationsgerät fahren in Gersdorf links ab und kommen so über Möhrsdorf und Steina nach Pulsnitz. Auf diesem Weg brauchen Autofahrer zwar ungefähr genauso viel Zeit wie auf der offiziellen Umleitungsstrecke. Sie fahren aber weniger Kilometer und die Strecke führt idyllisch durch den Ort Steina. Die meisten Autofahrer nutzen inzwischen eine dieser beiden Umleitungen. Doch Ärger gab es nun mit einem Schleichweg. Der sogenannte Semmelweg in Steina ist zwar asphaltiert, aber nur sehr schmal. Die Umleitung über ihn ist deutlich kürzer als die anderen. Ortskundige nutzten sie deshalb in den vergangenen Tagen. Selbst Gelenkbusse und Laster.

Schleichweg total zerfahren

Die Folge: Die Straße sah nach wenigen Stunden wie eine Schlammwüste aus. „Die Ränder der Straße waren total zerfahren“, sagt einer der stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Steina, Achim Garten. Das hängt natürlich mit der Belastung zusammen, für die der Weg gar nicht ausgelegt ist. Die Straße gehört der Gemeinde. Für Schäden muss diese aufkommen. Steina griff deshalb zu einem zunächst wirksamen Mittel. Sie sperrte die Straße mit Absperrbaken ab. „Das Ordnungsamt kann nicht den ganzen Tag dastehen und aufpassen“, begründet Achim Garten.

Doch die Absperrung hielt nur eine halbe Stunde. „Dann haben Autofahrer die Schilder einfach aufs Feld geworfen, das muss man sich mal vorstellen.“ Die Gemeinde wurde deshalb noch deutlicher. Sie ließ einen großen Haufen Sand bringen und schüttete ihn mitten auf die Straße. Jetzt kommen dort allenfalls noch Fahrräder durch. „Die finanzielle Lage der Gemeinde ist wie überall nicht die beste. Wir waren gezwungen, diesen Weg stillzulegen“, sagt Achim Garten.

Offizielle Umleitung nutzen

Der stellvertretende Bürgermeister appelliert an die Vernunft der Autofahrer. „Wir bitten sie einfach, eine der beiden Umleitungen zu fahren“, sagt er. Manche Kamenzer, die nach Dresden fahren wollen, meiden die Strecke nach Pulsnitz zurzeit ganz und fahren lieber schon in Burkau auf die Autobahn. Auch wenn dort gerade ebenfalls gebaut wird und entsprechende Wartezeiten einzuberechnen sind. Die Einwohner der Gemeinden Steina und Haselbachtal hoffen indessen, dass die Schwierigkeiten mit Schleichwegen und Umleitungsstrecken bald der Vergangenheit angehören. Die Kreuzung in Weißbach soll noch bis zum nächsten Freitag gebaut werden. Vielleicht geht es auch noch schneller. Das wurde schon vorsichtig angedeutet. Dann könnte der Verkehr wieder normal auf der Staatsstraße rollen.