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Baustart für den Schliebenkreisel

Am 13. Juni soll es endlich losgehen. Aber das Projekt wird für die Stadt Bautzen deutlich teurer als geplant.

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© Carmen Schumann

Von Madeleine Arndt

Die gute Nachricht: Es geht los. Über ein Jahr ist es her, seit an der Kreuzung Schlieben-, Clara-Zetkin- und Dresdener Straße die Ampeln abgedeckt und ein provisorischer Kreisverkehr errichtet wurde. In zwei Wochen sollen die Baufahrzeuge rollen, um aus dem Provisorium etwas Beständiges zu machen. „Wir haben am 1. Juni die Bauanlaufberatung, bei der dann auch die genauen Umleitungen festgelegt werden. Die eigentliche Baumaßnahme beginnt am 13. Juni,“ informiert Bautzens Stadtsprecher André Wucht.

Die schlechte Nachricht: Der Kreisverkehr wird Bautzen eine viertel Million Euro mehr kosten als geplant. Ursprünglich waren für seine Errichtung und die damit verbundene Neuordnung der Clara-Zetkin-Straße 715 000 Euro im städtischen Haushalt bereitgestellt worden. Jetzt belaufen sich die Baukosten auf insgesamt 1,044 Millionen Euro. Bei der Ausschreibung des Vorhabens hatte sich kein Unternehmen gefunden, das sich in der Lage sah, im Rahmen des zuvor aufgestellten Kostenplanes zu bauen. Jetzt wird es teurer. „Das passiert halt“, so Stadtsprecher Wucht.

Kreisel wird größer

Der neue Kreisverkehr wird mit einem Durchmesser von 32 Metern etwas größer als das Provisorium. Die vorgesehene Fahrbahnbreite im Kreisel beträgt etwa sechs Meter. Ein zusätzlicher zwei Meter breiter Innenring soll das Schneiden des Kreisels sowie das Abdrängen von Fahrradfahrern unterbinden. Dieser gepflasterte Innenring wird durch einen etwa fünf Zentimeter hohen Straßenbord von der Asphaltfahrbahn abgegrenzt. Bei Bedarf können ihn aber Lkw mit großem Wendekreis befahren.

An den Zu- und Ausfahrten des Kreisels sollen Zebrastreifen und abgesenkte Bordsteine Fußgängern das sichere Überqueren der Straße ermöglichen. Die angrenzenden Gehwege werden mindestens zweieinhalb Meter breit und erhalten einen Betonpflasterbelag. Radfahrer fahren auf der Straße, erhalten aber außerhalb des Kreisels einen 1,50 Meter breiten Angebotsstreifen. Der Radweg auf der Clara-Zetkin-Straße wird auf der Südseite in Höhe der Zufahrt zur Straße am Feldschlößchen auf den getrennten Geh- und Radweg in Richtung Stadt weitergeführt. Von der Gegenrichtung kommend, werden künftig Radfahrer vom Geh- und Radweg auf einen Streifen entlang der Fahrbahn geleitet.

Abschluss der Arbeiten zum Jahresende

Zu dem Bauvorhaben gehört auch die Errichtung von zwei Querungsinseln auf der Clara-Zetkin-Straße, einmal in Höhe der Leibnizstraße und einmal Am Feldschlößchen. Vor allem die Querungshilfe an der Leibnizstraße soll die Erreichbarkeit der Geschäfte vor Ort erleichtern. Im Zuge der Straßenbauarbeiten saniert der Abwasserbetrieb zudem die Schmutz- und Regenwasserleitungen. Außerdem wird die Straßenbeleuchtung erneuert. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich zum Jahresende abgeschlossen sein.

Eine für die Bürger spannende Geschichte könnte bald die Gestaltung der Verkehrsinsel in der Mitte des Kreisels werden. Hier gibt es die Idee, ein Projekt mit regionalen Künstlern zu organisieren. Anhand eines zuvor festgelegten Mottos sollen sie handfeste Vorschläge zur künstlerischen Gestaltung der Verkehrsinsel machen. Unter diesen Vorschlägen könnten dann die Bautzener Einwohner über ihren Favoriten abstimmen. Das wäre im Sinne von Baubürgermeisterin Juliane Naumann, die mehr Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung schaffen möchte.

Für die Bauzeit Ampelregelung

Der grundhafte Ausbau des Knotenpunktes Schlieben-, Clara-Zetkin- und Dresdener Straße wird über Monate mit Verkehrsbehinderungen einhergehen. So müssen die Dresdener Straße und die Clara-Zetkin-Straße halbseitig gesperrt werden. Eine Ampel regelt dann den Verkehr. Zeitweise kann die Schliebenstraße nur stadtauswärts befahren werden. In einem späteren Bauabschnitt kommt es laut Stadtsprecher André Wucht auch zur Vollsperrung der Schliebenstraße. Eine Umleitung der Fahrzeuge erfolgt dann über die Westtangente. Die detaillierte Streckenführung und Fahrbahnsperrungen während der einzelnen Bauphasen werden gegenwärtig noch erarbeitet.

Im April 2015 hatte die Stadt den provisorischen Kreisverkehr am Knotenpunkt von Schlieben-, Clara-Zetkin- und Dresdener Straße errichten lassen. Er war ein Bestandteil eines Verkehrsversuches in der Innenstadt. Der Kreisel hat sich bewährt. Autofahrer halten bereitwillig an den gelben Zebrastreifen und lassen den Fußgängern den Vortritt. Selbst zu Stoßzeiten gelangt hier der Verkehr relativ flüssig durch und staut sich erst wieder auf der Friedensbrücke vor der Ampelkreuzung am Knotenpunkt Lauengraben, Äußere und Innere Lauenstraße.