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Bauplätze für Häuslebauer

Die Erschließung des Wohngebietes in Zerna ist die größte Investition in diesem Jahr. Aber längst nicht die Einzige.

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© Matthias Schumann

Von Manuela Paul

Ralbitz-Rosenthal .Noch ist auf der gemeindeeigenen Grünfläche an der Rosenthaler Straße in Zerna nicht viel zu sehen. Lediglich ein paar Markierungspfähle sind in den Boden gerammt. Sie lassen ahnen, dass dort demnächst einiges passieren wird. Denn die Gemeinde Ralbitz-Rosenthal will ein Wohngebiet erschließen. Planungsrechtlich sei bereits alles durch, so Bürgermeister Hubertus Rietscher. Derzeit ist die Verwaltung bei der Ausschreibung der Bauleistungen. „Im März wollen wir in der Gemeinderatssitzung den Zuschlag erteilen und im April könnten die Bauarbeiten beginnen“, umreißt der Bürgermeister die voraussichtliche Zeitschiene.

Insgesamt 16 Grundstücke für potenzielle Häuslebauer sollen an der Rosenthaler Straße entstehen. Neun seien bereits vergeben. „Interessenten für die restlichen Bauplätze können sich gern bei uns in der Verwaltung melden“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde will die Parzellen den Bauherren erschlossen zur Verfügung stellen. Deshalb werden Leitungen für Strom, Erdgas, Wasser, Abwasser und Telekommunikation verlegt und Straßen gebaut. Dafür geht die Kommune in Vorfinanzierung. Es sei eine Investition in die Zukunft, so Hubertus Rietscher. Schließlich gebe es immer wieder Nachfragen nach Bauland. Natürlich auch in Sachsens jüngster Kommune. Die Erschließung des neuen Wohngebietes ist aber längst nicht die einzige große Investition, welche die Ralbitz-Rosenthaler in diesem Jahr auf dem Schirm haben. So wird beispielsweise die Ralbitzer Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug – ein sogenanntes HLF 10 – bekommen. Wenn alles klar geht, können sie es in der achten Kalenderwoche übernehmen, berichtet der Bürgermeister. Bestellt habe man es allerdings schon im vorigen Jahr.

Ganz viel Manufakturarbeit

Bis zur Auslieferung dauere es jedoch immer geraume Zeit, denn „das ist ganz viel Manufakturarbeit“, weiß Hubertus Rietscher, der sich den Bau solcher Löschfahrzeuge in Ulm angeschaut hat. Das HLF 10 sei übrigens der erste Neukauf. „Alle anderen Fahrzeuge, die wir seit der Wende für die Feuerwehr angeschafft haben, waren gebrauchte.“ Die meisten großen Löschfahrzeuge der Wehren der Gemeinde stammen noch aus DDR-Bestand. Sie haben 30 Jahre oder mehr auf dem Buckel. Diesen Bestand wolle man Schritt für Schritt erneuern. Deshalb soll in diesem Jahr auch für die Cunnewitzer Wehr ein neues Auto bestellt werden. „Das käme dann wahrscheinlich erst 2019 zur Auslieferung.“ Allerdings könne man den Kauf nur in Angriff nehmen, wenn es dafür auch Fördermittel gibt. Noch vor Weihnachten kaufte die Gemeinde für zwei Wehren acht Atemschutzgeräte. „Für die alten gab es keine Ersatzteile mehr.“

Teurer Kita-Neubau

Ein großer Batzen Geld wird auch für den Kita-Neubau gebraucht. Momentan gibt es Krippe, Kindergarten und Hort an drei Standorten in der Gemeinde. Alle drei seien komplett ausgelastet, so der Bürgermeister. „Mächtig eng ist es überall.“ Deshalb wäre ein Neubau – möglicherweise auch mit Umbau der jetzigen Kita – nötig. Um die optimale Lösungsvariante zu finden, habe der Gemeinderat beschlossen, einen Architekten-Wettbewerb für das Bauvorhaben zu starten. Bauland zu finden, sein kein Problem. Die Gemeinde besitzt ein großes Grundstück gleich bei der Kita. Bis zur Umsetzung des Vorhabens dürfte allerdings noch Zeit ins Land gehen. Was dagegen schon recht bald realisiert wird, ist der Bau eines neuen Spielplatzes – für die Kita und zur öffentlichen Nutzung gleichermaßen. „Der Auftrag dazu ist bereits vergeben.“ Sobald es das Wetter zulasse, wolle man loslegen. Verwirklicht werde das Vorhaben als Gemeinschaftsprojekt gemeinsam mit dem Kita-Träger und den Eltern. Eine wichtige Baumaßnahme für dieses Jahr ist auch die Instandsetzung eines Teilstückes der Eutricher Straße. Sie sei mächtig ramponiert. Daran habe auch der Schwerlast-Verkehr zur Schweinemastanlage einen Anteil, so der Bürgermeister. Ändern wird sich das wohl erst mit der separaten Zufahrt, die der Betreiber bauen will.

Cunnewitz läutet elektrisch

Viel Geld gab die Verwaltung auch im vergangenen Jahr aus. Zum Beispiel wurde die Kapelle in Cunnewitz Ende 2017 mit einer elektrischen Glocken-Läut-Anlage ausgestattet. Seitdem erledigt moderne Technik dass, was Agnes Rachel 67 Jahre lang per Hand ausführte. „Dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön für diese unglaubliche Leistung“, betont Hubertus Rietscher. Offiziell eingeweiht wird die Anlage am 25. Februar.

Ausgebaut wurde auch die Straße Am Klosterwasser in Laske. 2016 fiel der Startschuss für den ersten Bauabschnitt, der zweite wurde vorigen Herbst fertig. „Eine große Investition war auch die Komplettsanierung der Schulküche. Absaugvorrichtung, Fliesen, Elektrik und Abwasser-Leitung wurden erneuert. Und auch die energetische Sanierung der früheren Schule in Rosenthal, in der inzwischen das Gemeindeamt untergebracht ist, war ein großer Brocken. Sie stand schon lange im Plan, wurde aber zugunsten anderer Projekte immer wieder verschoben. Mit Fördermitteln aus dem Investkraft-Programm bekam das Gebäude, unter anderem neue Fenster und eine moderne energiesparende Erdgastherme-Heizung.