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Baupläne für mehr Kita-Plätze

In Herzogswalde wird ein ehemaliges Bürogebäude zur Krippe umgebaut. Ein Einzugstermin steht bereits fest.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Annett Heyse

Herzogswalde. Für einen Moment schweigt die Betonfräsmaschine. Schnell faltet Patrick Goldschmidt das Papier auseinander. Der Mitarbeiter aus dem Bauamt der Stadt Wilsdruff tippt auf den Grundriss. „Wir bauen zwei Gruppenräume, dazu je einen Sanitärraum, einen Schlafraum“, sagt er und weist auf die Baustelle hinter sich.

Kita-Bau – damit hat man im Wilsdruffer Bauamt weitreichende Erfahrungen. Kaum ein Kalenderjahr vergeht, in dem nicht ein Kindergarten ausgebaut, saniert, erweitert oder gleich komplett neu errichtet wird. Nun bekommt erstmals der Ortsteil Herzogswalde eine Kita für Knirpse, die nicht älter als drei Jahre alt sind.

Die Krippe kommt in ein Haus in der Dorfmitte. Dies war einst Bürogebäude eines Baubetriebs und stand nach dessen Konkurs leer, bis dann der Dorfklub einige Räume bezog. Ende 2014 kaufte die Stadt das Objekt, das gleich gegenüber der Feuerwache in der Ortsmitte steht. Schon Anfang 2015 gab es im Ortschaftsrat die Idee, dort einen Kindergarten einzurichten. Die Bürger gaben in der Stadtverwaltung einen entsprechenden Vorschlag ab. Dort war man zunächst zurückhaltend. Weil aber die Einwohnerzahl der Stadt und ganz explizit auch in den Ortsteilen Herzogswalde steigt, kam das Thema Anfang 2016 doch auf die Tagesordnung. Die Entscheidung für eine reine Krippe fiel, weil die Plätze in der Mohorner Kita Heidelberg nicht mehr ausreichen.

Krippe bekommt Spielplatz

In Herzogswalde sollen nun 32 Krippenplätze geschaffen werden. Dafür wird das gesamte Untergeschoss ausgebaut. Die Arbeiten begannen im Herbst mit der Entkernung. „Der gesamte alte Trockenbau wurde herausgerissen“, erläutert Patrick Goldschmidt. Die Räume bekommen eine neue Fußbodenheizung, neu gebaut wird auch die gesamte Sanitär- und Elektroinstallation sowie die Brandschutztechnik. Fenster und Türen werden teilweise versetzt. Zwei Anbauten wurden bereits errichtet – hier sollen Küche, ein Raum für Kinderwagen, ein Waschmaschinenraum und ein Lager untergebracht werden. Zudem bekommt die Krippe einen Spielplatz. Die Umbaukosten liegen bei 400 000 Euro.

Die Handwerker müssen sich sputen. Denn Anfang April soll die Kita bezogen werden. Um Mohorn zu entlasten, wechseln die Krippenkinder vom Heidelberg direkt nach Herzogswalde. In Mohorn können dafür weitere Kindergartenkinder aufgenommen werden.

Da die Nachfrage ungebrochen hoch ist und auch weiter Zuzug nach Wilsdruff herrscht, muss die Stadt weitere Plätze schaffen. Geschehen wird dies im Ortsteil Braunsdorf. Dort wird derzeit das „Spatzennest“ aufgestockt. Es entstehen ebenfalls zwei neue Gruppenzimmer für weitere 36 kleine „Spatzen“. Solche Erweiterungsmöglichkeiten gibt es in Herzogswalde nicht. Das Obergeschoss, in dem auch eine Änderungsschneiderei eingemietet ist, soll weiterhin als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden.