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Baupläne für das Winfriedhaus

Die Jugendbildungsstätte in Schmiedeberg war von Schließung bedroht. Nun ist die Rettung in Sicht.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Franz Herz

Schmiedeberg. Die große Stahltreppe am Winfriedhaus in Tal Naundorf ist nicht unbedingt eine Zierde für das Gebäude. Aber sie ist ein Zeichen dafür, dass es mit der Jugendbildungsstätte weitergeht. „Sie ist unser zweiter Fluchtweg, amtlich abgenommen“, sagt Stefan Reinhardt, der Verwaltungsleiter im Winfriedhaus. Das Haus gehört dem katholischen Bistum Dresden-Meißen und dient ihm als Jugendbildungsstätte.

Aber wegen Mängeln beim Brandschutz, eben einem fehlenden zweiten Fluchtweg, war das Haus schon von der Schließung bedroht. Nun ist mit der Treppe eine Übergangslösung gefunden, bis der Umbau des Winfriedhauses beginnt. Dafür laufen derzeit die Vorbereitungen. Diesen Monat haben fünf Architektenbüros aus der Region Dresden Entwürfe vorgelegt, wie das Winfriedhaus neu gestaltet werden könnte. Bei einer Anhörung Anfang Februar haben die Büros ihre Vorstellungen erläutert. Nun bewerten Fachleute aus den Bau- und Seelsorgeabteilungen des Bistums die Ideen. Bis Ende März soll die Entscheidung fallen, welches Büro den Zuschlag bekommt.

Das Haus besteht aus vielen Teilen. Es war einmal die Gaststätte „Jägerhaus“. 1954 hat es die katholische Kirche gekauft. Im Lauf der Jahre kamen Um- und Anbauten dazu. 1997 wurde eine neu errichtete Kapelle eingeweiht. „Die wird beim Umbau auf jeden Fall bleiben“, erwartet Daniela Pscheida-Überreiter. Aber alle anderen Bereiche werden in die Überlegungen einbezogen, was verändert oder völlig erneuert werden soll.

Daniela Pscheida-Überreiter leitet zusammen mit Jugendpfarrer Martin Kochalski die Jugendseelsorge des Bistums. Die beiden sind damit auch gemeinsam für das Winfriedhaus verantwortlich. Für die Sanierung des Hauses wurde außerdem eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Wenn im März die Entscheidungen gefallen sind, machen sich die Mitarbeiter des Büros, das den Auftrag bekommt, daran, einen Entwurf zu gestalten und eine Kostenberechnung vorzulegen. Ende Juni soll alles soweit sein, dass die Arbeitsgruppe Sanierung sowie Bischof Heinrich Timmerevens darüber entscheiden können. Wenn dann alles bestätigt wird, soll die Planung bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Bis dahin sollen auch die Baugenehmigungen vorliegen und die einzelnen Fachplaner jeweils ihren Part beisteuern. Läuft alles glatt, werden die Bauarbeiten im Frühjahr 2019 beginnen.

Bis dahin geht der Betrieb im Winfriedhaus ganz normal weiter. Diese Woche sind dort beispielsweise Schüler zu Gast, die gemeinsam bestimmte Themen erarbeiten, ab 9. März werden ein Wochenende lang Jugendliche für ihre ehrenamtliche Arbeit fortgebildet. „Ob dieser Betrieb auch während des Umbaus weiterlaufen kann, muss sich noch zeigen“, sagt Pscheida-Überreiter. Sie rechnet aber damit, dass zumindest eine gewisse Zeit das Haus für eine Baupause geschlossen werden muss.

Das Winfriedhaus ist für die Jugendseelsorge im katholischen Bistum Dresden-Meißen ein zentraler Treffpunkt für Fortbildungen, für gemeinsame Veranstaltungen von Kinder- und Jugendgruppen sowie zum gemeinsamen Feiern von kirchlichen Festen wie Ostern oder Advent. Das Haus steht auch anderen Gruppen offen, etwa Schulen oder Vereinen. Fest steht, es wird ein Haus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bleiben, wo diese sich ausprobieren oder weiterbilden können. So lautet auch der Auftrag an die Architekten, den diese jetzt umsetzen müssen.