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Baulöwen zum Muttertag

In Kreba-Neudorfs Ortsteil Tschernske wird jetzt zusätzlich noch Kabarett geboten. Und ein Dorfhaus soll es auch geben.

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© Jens Trenkler

Von Carla Mattern

Kreba-Neudorf. Tschernske braucht keinen Bürgerentscheid über die Zahl der Tage, an denen gefeiert wird. Ganz im Gegenteil. In Rothenburg dagegen wurde beispielsweise lange diskutiert und schließlich entschieden, das traditionelle Augustschießen um einen Tag zu kürzen – von vier Tagen auf nunmehr drei Tage. Abgeschafft wird der Feier-Montag. Auch beim weit über Görlitz hinaus bekannten Schlesischen Tippelmarkt gab es die Diskussion ums Verlängern – aber es bleibt beim bekannten Zwei-Tage-Markt am Sonnabend und Sonntag. Ob tatsächlich das bekannte Markttreiben auf vier Tage ausgedehnt wird? Vielleicht wird das im kommenden Jahr mal probiert, so die Görlitzer Organisatoren.

In Tschernske läuft das anders. Der kleine Ort gehört zu Kreba-Neudorf. Und verlängert seine Muttertagsfeier mal eben um einen Tag, genau genommen sogar um zwei. Bekannt ist der Zschernske-Verein für sein Muttertagsfest. Da wird das kleine Tschernske regelrecht überrannt von Besuchern. Es wird Livemusik gespielt, getanzt und beim Tanzen zugesehen, gesungen und gemütlich gefeiert. Die Organisatoren machen das ganz geschickt, denn es wird quasi in den Muttertag, der ja bekanntlich immer sonntags ist, ’reingefeiert. Dieses Mal wird DJ Henri Rutz die Partylöwen unterhalten. Neu im Programm des Vereins ist ein ganz anderer kultureller Höhepunkt. Da geht’s um die „Baulöwen“: Das ist ein Kabarett aus Görlitz. Und die präsentieren ihr aktuelles Programm bereits am Freitag ab 19 Uhr. Damit dieser neue Programmpunkt auch beachtet wird, haben sich die Tschernsker einen guten Werbegag ausgedacht: Wer eine Eintrittskarte vom Kabarett vorweisen kann, hat beim Muttertagstanz freien Eintritt. An der Abendkasse kostet das Kabarett neun Euro, der Muttertagstanz drei Euro – oder eben nichts. Und damit sich das Aufstellen des beheizten Festzeltes lohnt, wird es so rechtzeitig aufgebaut, dass bereits am Männertag hier Einkehrende begrüßt und versorgt werden.

Damit in Tschernske nicht nur die Grundstücke gepflegt sind, treffen sich die Einwohner jedes Jahr einige Male, um auch im Ort nach dem Rechten zu sehen. Gerade haben sie wieder Brückengeländer gestrichen und auch Bäume gepflanzt.

Ein großer Wunsch der Einwohner des Kreba-Neudorfer Ortsteiles könnte in naher Zukunft in Erfüllung gehen. Denn das ehemalige Gerätehaus der Feuerwehr steht leer. Der Verein möchte es gern nutzen. Über einen Umbau haben sich Bürgermeister und Gemeinderäte bereits Gedanken gemacht. Mit einem neuen Dach und einem Vordach, einigen Bänken und Tischen und Mülleimern könnte das Gebäude nicht nur für die Dorfgemeinschaft ein schöner Treffpunkt sein, auch für Radler wäre es ein guter Platz zum Rasten. Schließlich liegt der Ort im Bereich des Biosphärenreservates „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ – und durch den Ort führt beispielsweise der Seeadlerrundweg.

Sinnvollerweise müsste der neue Dorfmittelpunkt auch Anschlüsse für Strom und Wasser bekommen. Einer ersten Projektskizze zufolge würden 30 000 Euro eingeplant werden, informierte der Kreba-Neudorfer Bürgermeister Dirk Naumburger. Bei einer guten Förderquote müsste die Gemeinde 3 000 Euro eigenes Geld ausgeben. Dass so etwas kein Traum bleiben muss, das zeigen die Neudorfer. Dort haben sich die Mitglieder des Heimatvereins zusammen mit der Gemeinde einen schönen Dorf- und Feierplatz geschaffen beziehungsweise sind auf einem guten Weg.