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Bauleute graben sich unterirdisch vorwärts

Die alte Kläranlage in Rennersdorf-Neudörfel ist nicht nur marode. Sie steht auch auf fremden Boden. Das muss jetzt geändert werden.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Rennersdorf-Neudörfel. Im Stolpener Ortsteil Rennersdorf-Neudörfel gibt es für die Mitarbeiter der Sebnitztalbau GmbH viel zu tun. Sie baggern neben dem Kreuzungsbereich für eine neue Kleinkläranlage und die dazu gehörenden Anschlüsse. Auftraggeber ist der Wasser- und Abwasserzweckverband Mittlere Wesenitz. „Die neue Kleinkläranlage ist für die umliegenden Grundstücke und Anwohner vorgesehen“, sagt Betriebsleiter Steffen Göbel. Deren Abwässer wurden vorher in einer Mehrkammergrube entsorgt. Diese war nicht nur marode und entsprach nicht mehr dem neuesten Stand. Die noch aus DDR-Zeiten stammende Anlage befindet sich zudem auf fremden Boden am Schloss in Rennersdorf-Neudörfel, dem ehemaligen volkseigenen Gut. Dessen Eigentümer hatte dem Verband über eine Vereinbarung gestattet, die Grube noch eine Weile bis zum Neubau der Kleinkläranlage nutzen zu können. Die Zeit für die alte Mehrkammergrube ist inzwischen abgelaufen. Deshalb wird jetzt Platz für die neue Kleinkläranlage geschaffen. Darüber hinaus müssen auch entsprechende Leitungen neu verlegt werden. Die Hauseigentümer haben laut Betriebsleiter Göbel nun ein halbes Jahr Zeit, sich an das System der Kleinkläranlage anzuschließen.

Allerdings werden sich bei den meisten Grundstückseigentümern die Arbeiten wie auch die Ausgaben in Grenzen halten. Die Häuser, die bereits an die alte Mehrkammergruben angeschlossen waren, können die Leitungen auch weiter nutzen, sagt der Betriebsleiter. Wer allerdings noch nicht an die alte Anlage angeschlossen war, für den könnte es jetzt doch etwas teurer werden. Noch bis Ende Oktober sollen die Arbeiten in Rennersdorf-Neudörfel andauern. Spätestens Mitte November sollen sie dann komplett angeschlossen sein. Das Bauvorhaben in Rennersdorf-Neudörfel ist nicht das Einzige, welches der Wasser- und Abwasserzweckverband derzeit betreut.

Weitere Bauvorhaben

Aktuell wird auch in der Bahnhofstraße in Stolpen gebaut. Der Zweckverband muss hier auf etwa 420 Metern eine neue Trinkwasserleitung verlegen, dazu kommen noch auf 140 Metern die Anschlussleitungen. Der Verband plant mit Baukosten von etwa 137000 Euro. Eines der teuersten Vorhaben des Zweckverbandes ist mit 413000 Euro der neue Mischwasserkanal, der ebenfalls entlang der Bahnhofstraße in Stolpen verlegt wird. Gleich nebenan befindet sich die nächste Großbaustelle.

Die Stadt Stolpen lässt derzeit die Rudolf-Breitscheid-Straße sanieren. Und da man die Straße nicht zweimal aufreißen wollte, wurden die Arbeiten des Zweckverbandes gleich mit koordiniert.

Dieser ist an dem Ausbau der Rudolf-Breitscheid-Straße mit dem Bau der Trinkwasserleitung und eines Mischwasserkanals beteiligt. Die Kosten liegen aktuell bei über 170000 Euro. Die Bauleute hier sind schon gut vorangekommen. Unterirdisch sind sie bereits fertig. Jetzt wird die Straße gebaut.

Außerdem wird eine neue Straßenbeleuchtung installiert. Im Anschluss pflastern die Straßenbauer die neuen Gehwegbereiche und Parkflächen. Anfang November werden die Anwohner dort ihre Fahrzeuge wieder abstellen können.

Ein weiteres Bauvorhaben läuft derzeit auch im Ortsteil Langenwolmsdorf. Am Bahnhofsweg wird eine komplett neue Kläranlage gebaut. In diese sollen unter anderem die Abwässer der Turnhalle, der Schule und des Kindergartens sowie umliegende Häuser eingeleitet werden.