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Bauhof mit neuen Fahrzeugen unterwegs

Die Stadt hat 2017 fast eine Viertelmillion Euro in den Fuhrpark des kommunalen Dienstleisters investiert. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Wenn ein neues Fahrzeug auf dem Hof steht, dann löst das in nahezu jeder Familie Verzückung aus, in den meisten Fällen vor allem bei den männlichen Mitgliedern. Beim Bauhof in Leisnig ist das nicht anders. Zum Fuhrpark gehören seit dieser Woche ein nagelneues Pritschenfahrzeug der Marke Renault sowie ein Unimog. In beiden Fahrzeugen begeistern die Mitarbeiter um Bauhofchef Ralf Herrmann vor allem die technischen Veränderungen und praktischen Neuerungen. So ist in einem der Autos die Handbremse an anderer Stelle zu finden. Damit dürfte es der Vergangenheit angehören, an der angezogenen Bremse hängenzubleiben und sich daran die Hosen aufzureißen. Auch andere liebenswerte Details hätten die Mitarbeiter schon entdeckt, so Herrmann.

Auf dem Pritschenfahrzeug mit nach drei Seiten abkippbarer Ladefläche könnte ab nächstem Frühjahr in hohem Bogen der Grasschnitt landen, den die Mitarbeiter mit dem neuen Rasenmäher erzeugen. Das ist ein praktischer Hochentlader. Den hat die Kommune 2017 mit Zuschüssen aus dem Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“ angeschafft. In diesem ist ein Eigenanteil in Höhe von 25 Prozent zu leisten. Darüber wurde auch das Pritschenfahrzeug cofinanziert. Der Anschaffungspreis für beide lag bei rund 43 000 Euro.

195 000 Euro hat der Unimog gekostet, der kein neuer ist, aber als Vorführfahrzeug weniger als 500 Betriebsstunden hinter sich hat. Dazu hat sich die Kommune praktischerweise einen Mähbalken, ein Schiebeschild sowie einen Flachsilostreuer angeschafft – ebenfalls gebraucht. Die vorhandene Grabenfräse soll so umgerüstet werden, dass sie auch auf das neue Fahrzeug passt. Für den Unimog hat die Stadt einen Kredit aufgenommen. Der ist bis 2022 zurückzuzahlen.

Dass die Mitarbeiter des Bauhofes gut ausgerüstet sind, ist für die Leisniger von Belang. Denn das garantiert, dass im Winter die wichtigsten Straßen der Kommune geräumt sind und im Sommer das Gras an den Straßenrändern gemäht ist. Den Ausfall von Technik in den vergangenen Monaten haben die Anwohner sehr wohl gemerkt. Mehrfach gab es Kritik darüber, dass das Gras so hoch steht, dass Kreuzungen für die Kraftfahrer kaum einzusehen sind. Weil sich die Auslieferung des reparierten Fahrzeuges verzögerte, musste die Kommune Fremdfirmen mit der Grünpflege beauftragen.

Dazu hätte es auch im zurückliegenden Winter beim Räum- und Streudienst kommen können. Denn in den letzten Tagen der Winterdienstbereitschaft fiel eines der Einsatzfahrzeuge mit Motorschaden aus. Obwohl der Unimog indes repariert ist, wird er durch den Nachfolger nicht ersetzt, sondern beide Fahrzeuge sollen in Zukunft parallel im Einsatz sein. Dafür haben sich die Stadträte entschlossen, weil funktionierende Technik gebraucht wird. Was nicht mehr fahr- und einsatztauglich ist, kommt auf den Schrott, kündigt Bürgermeister Tobias Goth (CDU) an.

Die Neuanschaffungen hatte die Verwaltung damit begründet, dass die Ausstattung des Bauhofes über Jahre nicht obenan auf der Prioritätenliste stand. Zuletzt wurde in den neuen Standort auf dem Donnerberg investiert, wo Räume für Bauhof- und Team der Stadtgärtnerei, das Lager sowie nebenan gleich der neue Wertstoffhof entstanden sind.

„Ich hoffe, dass das jetzt ein guter Anfang ist“, sagt der Bauhofchef. „Wenn die Modernisierung konsequent weitergeführt wird, könnten wir auch mit weniger Leuten ein schlagkräftigeres Team sein“, so Ralf Herrmann. Seit einiger Zeit sucht die Kommune für das Bauhofteam personelle Verstärkung. „Wir brauchen auch jemanden, der die neue Technik bedient“, so der Bauhofchef.

Als Nächstes stehen auf der Austauschliste diverse Kleintransporter und Multicars, wie Bauamtsleiter Thomas Schröder sagt. Allerdings sei der Ersatz nur möglich, wenn es wieder gelingt, Fördermöglichkeiten zu nutzen. Auch bei kleineren Gerätschaften hat die Stadt Erneuerungsbedarf. Dazu gehören Rasenmäher, Kettensägen, Freischneider und Kehrmaschinen.