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Bauernmarkt wird noch tierischer

Enten, Hasen, Vögel, Kaninchen, Ziegen und eine Schildkröte gibt’s schon. Eine Voliere ist geplant. Nicht nur wegen der Tiere.

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© Egbert Kamprath

Von Heike Sabel

Dohna. Wie oft wollte Holger Tintner schon das Marktmanagement für den Röhrsdorfer Bauernmarkt hinschmeißen. Immer hat er wieder weitergemacht. Weil er Ideen hat, an dem Objekt hängt und eben Marktmensch ist.

Der Röhrsdorfer Bauernmarkt ist ein nach wie vor wetterabhängiger Standort, sagt Tintner. Einer, der touristisch immer besser angenommen wird und wirtschaftlich nichts zu befürchten habe, dem es aber auch schon besser ging. Tintner hat deshalb bereits seine Stöberstube geschlossen. Für den Raum aber hat er nun eine neue Idee. In den Bereich, wo die Hasen die Gäste begrüßen, die Kaninchenställe stehen und die Schildkröte sich ab und zu zeigt, soll eine begehbare Voliere hin.

Die sich unmittelbare anschließende Stöberstube könnte weitere kleinere Tiere beherbergen und zum tierischen Klassen- und Kindergartenzimmer werden. Schon jetzt betreut Tintner bei Wunsch Kindergruppen. Das sei ausbaufähig. Zeit hat er zwar keine, Personal auch zu wenig, aber die Zukunft sichere sich nicht von selbst.

2001 wurde der sächsisch-böhmische Bauernmarkt in Röhrsdorf eröffnet, nachdem viele andere Standorte diskutiert worden waren. Eigentümer ist inzwischen die Osterzgebirgische Landschaftspflege GmbH. Zum Markt gehören Bäcker, Fleischer, „Bunter Markt“ und Obstscheune. In der öffentlichen Wahrnehmung jedoch wird der Markt oft auf Letztere reduziert, sagt Tintner.

Derzeit stehen im Objekt vor allem einige Büros leer. Drei Immobilienfirmen versuchten bisher vergeblich, sie zu vermieten. Der Imbiss hingegen ist am Wochenende vor allem bei Wanderern und Radfahrern gefragt.

Die Ziegen sind an die Straße gezogen und machen dort schon auf den Markt aufmerksam. Eine Wanderstation mit Bank und Tisch soll den Bereich ergänzen. Entlang der Zufahrt zum Markt stehen einige landwirtschaftliche Geräte als kleine Ausstellung. Tintner sieht das als ein Ganzes, das die geplante Voliere ergänzt.

Der nächste tierische Zuwachs sollen Wachteln sein. Auch weil ihre Eier begehrt sind, genau wie die Bio-Eier von Hühnern, wenn es mal wieder einen Lebensmittelskandal gibt. Tintner muss eben ans Geschäft denken. Vielleicht wird ja der Einohrhase der Publikumsmagnet. Dem kleinen weißen Tier wurde kein Ohr abgebissen, es ist einfach so geboren.