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Bauernmarkt-Auftakt nach Maß

Das Interesse an diesem Angebot im Kloster Buch ist ungebrochen. Von Händlern und Veranstaltern gibt es ein Lob.

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© André Braun

Kloster Buch. Viel besser hätte es nicht laufen können. Zum ersten Bauernmarkt in diesem Jahr und der neuen Saison waren sämtliche Parkplätze in der Ortschaft gut gefüllt. An den meisten Ständen drängten sich die Besucher, was auf einen guten Umsatz bei den Mitwirkenden schließen lässt. Und das frühlingshafte Wetter passte außerdem. Es verleitete den einen oder anderen sogar dazu, ein paar Frühblüher für Vorgarten oder Balkon mitzunehmen.

„Nudelfrau“ Sabine Schönberg hat sich seit 2001 einen großen Kundenstamm für Nudeln und Eierlikör aufgebaut.
„Nudelfrau“ Sabine Schönberg hat sich seit 2001 einen großen Kundenstamm für Nudeln und Eierlikör aufgebaut. © André Braun
Ute Pfütze bietet seit 2017 Gärformen für Brote an, die ihr Mann Timo auch mit Motiven nach Kundenwunsch herstellt.
Ute Pfütze bietet seit 2017 Gärformen für Brote an, die ihr Mann Timo auch mit Motiven nach Kundenwunsch herstellt. © André Braun

Möbel für den Garten stellt Lothar Weiße aus dem Torgauer Ortsteil Bennewitz her. Seit zwölf Jahren geht der gelernte Zimmermann beruflich eigene Wege und fertigt rustikales Gartenmobiliar, Kindersitzgruppen und anderes mehr. Als Hit der Saison preist er die von ihm entworfene Herrenbank an. Darauf ist Platz für zwei Männer, die auf einer Ablage zwischendrin bequem ihr Bier abstellen können. Seit vorigem Jahr erst gehört Weiße zu den mehr als 80 Anbietern auf den Bauernmärkten. „Ich habe mir das vorher angesehen, und es hat mit gefallen“, erzählt er. Daraufhin habe er sich um einen Standplatz bemüht. Die sind rar. Deshalb ist der kreative Handwerker froh, dass es geklappt hat. „Das Publikum ist prima“, findet er. Während er dieses Lob ausspricht, warten zwei Frauen geduldig darauf, die schon bezahlten Birkenhasen als Osterdekoration abzuholen. „Hier erreiche ich beispielsweise auch Kunden aus dem Raum Riesa und Dresden.“

Ute Pfütze kommt aus dem Grimmaer Ortsteil Fremdiswalde. An ihrem Stand bleiben die meisten Kunden erst einmal neugierig stehen. Denn Backformen, wie auf den ersten Blick zu vermuten ist, sind es nicht, die ihr Mann, Tischlermeister Timo Pfütze, herstellt. „Es handelt sich um Garformen aus Peddigrohr“, erklärt sie. Die dürfen nicht in den Ofen. Zu den Kunden der Pfützes gehören Bäckereien und Bioläden. Seit 2017 bietet Ute Pfütze die Waren auch im Kloster an. „Es backen immer mehr Leute zuhause ihr eigenes Brot“, so ihre Erfahrungen. Mit den Garformen aus Fremdiswalde bekommt dieses Brot dann sogar noch die persönliche Note. Denn auf Wunsch arbeitet Timo Pfütze Geburts- oder Hochzeitsdatum, für Hotels deren Logo oder ein Lieblingsmotiv in den Holzboden ein. Zu verwenden sind die Schalen auch als Brotkorb oder als Geschenkverpackung.

Was die Kunden bei Sabine Schönberg kaufen, wollen die meisten nicht hergeben, sondern selbst genießen. Als „Nudelfrau“ ist sie den Stammkunden und Händlerkollegen seit 2001 bekannt. In dieser Zeit hat sie sich einen großen Kundenstamm aufgebaut. Deshalb möchte sie keinen Markt verpassen. Nach Eiern aus eigener Hühnerhaltung verkauft sie jetzt die Produkte der Familie Oehmichen aus Mahlis. Nicht selten sind schon um die Mittagszeit die ersten Produkte ausverkauft.

Die Kunden nehmen das und manche Unannehmlichkeit wie unbefestigte Parkplätze oder bröckelnden Putz am Kuhstall gelassen hin. „Sie meckern nicht“, sagt Fördervereinschef und Gastgeber Heiner Stephan. Im Gegenteil. Die meisten freuen sich über Sanierungsfortschritte und auf dem Heimweg schon auf den nächsten Bauernmarkt: am 14. April. (DA/sig)