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Bauernhof geht in Flammen auf

Etwa 70 Feuerwehrleute löschten den Brand in einem Vierseithof. Zusätzlich mussten andere Gebäude geschützt werden.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Altgeringswalde. Die Scheune des unbewohnten Vierseithofes in Altgeringswalde war ein Feuerball, als die Kameraden am Donnerstagabend gegen 23.30 Uhr eintrafen. Wegen des Funkenfluges waren vor allem die gegenüberstehenden Häuser gefährdet. „Wir haben zuerst alle Anwohner informiert und sie gebeten, Türen und Fenster zu schließen“, so Einsatzleiter Jonny Thalmann. Um die Häuser zu schützen, kühlten sie die Feuerwehrleute mit einem Wasserschleier. „Wir haben den Funkenflug im Auge behalten, damit nicht noch ein weiteres Feuer ausbricht“, so der Einsatzleiter. Der Energieversorger wurde beauftragt, den Strom abzuschalten. Die Staatsstraße 200, die direkt am Vierseithof vorbeiführt, musste während der Löscharbeiten voll gesperrt werden.

Die Scheune des Vierseithofes wurde bereits am Freitagmorgen durch die Harthaer Firma Dähne abgerissen. Auch ein Teil des Wohnhauses steht nun nicht mehr.
Die Scheune des Vierseithofes wurde bereits am Freitagmorgen durch die Harthaer Firma Dähne abgerissen. Auch ein Teil des Wohnhauses steht nun nicht mehr. © Dietmar Thomas
Vom Hubsteiger der Waldheimer Wehr aus wurde gelöscht. Das Wasser kam von den Tanklöschfahrzeugen und später von der Staustelle in Altgeringswalde.
Vom Hubsteiger der Waldheimer Wehr aus wurde gelöscht. Das Wasser kam von den Tanklöschfahrzeugen und später von der Staustelle in Altgeringswalde. © Dietmar Thomas

Etwa 70 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren bis in die Morgenstunden im Einsatz. Neben den Ortswehren von Geringswalde löschten Kameraden von Hartha und Waldheim das Feuer. Die Waldheimer waren mit dem Hubsteiger und dem Einsatzleitfahrzeug vor Ort. Die Harthaer unterstützten die Geringswalder mit zwölf Kameraden.

Etwa 2 000 Meter Schläuche verlegten die Feuerwehrleute. Das Wasser wurde aus dem Teich im Dorf und der Staustelle von Altgeringswalde entnommen. Bis die Schlauchstrecke gelegt war, kam Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen zum Einsatz.

„Gegen 3 Uhr hatten wir den Brand unter Kontrolle. Danach begannen wir gezielt mit dem Ablöschen der Glutnester“, so Jonny Thalmann. Die Scheune, in der sich im Erdgeschoss unter anderem Silage und Getreide sowie im ersten Stock Stroh befanden, brannte völlig aus. Das Feuer griff auf die Dachstühle der beiden benachbarten Häuser des Vierseithofes über.

„Ein Problem war die große Menge an Glut, die sich durch die leicht brennbaren Stoffe in der Scheune bildete“, sagte der Einsatzleiter. Die Scheune ist am Freitagmorgen von der Firma Dähne aus Hartha abgerissen worden. Schon während der Löscharbeiten war das Dach eingestürzt. „Es kam noch einmal zu einem enormen Funkenflug“, sagte der Einsatzleiter.

„Auf bislang unbekannte Art und Weise ist der Vierseithof in Brand geraten. Nach ersten Erkenntnissen brach das Feuer in einer Scheune aus und griff anschließend auf das ehemalige Wohnhaus und ein Seitengebäude über“, teilte Andrzej Rydzik von der Polizeidirektion Chemnitz mit.

Am Freitagvormittag waren die Brandursachenermittler der Polizei vor Ort. Angaben zum Sachschaden liegen derzeit noch nicht vor, teilte der Polizeisprecher mit. „Wir werden uns mit den Brandursachenermittlern über die weitere Verfahrensweise abstimmen. Eventuell muss noch ein Gebäude abgerissen werden. Die Feuerwehrleute können das Haus wegen der Einsturzgefahr nicht betreten. Es besteht die Gefahr einer eventuellen Nachzündung“, sagte Jonny Thalmann am Freitagvormittag.

Gegen Mittag teilte er mit, dass ein Teil des Wohnhauses abgerissen wurde, um die Glutnester zu löschen. Gegen 13 Uhr war der Einsatz der Feuerwehrleute von Altgeringswalde und Geringswalde beendet. Die anderen Wehren rückten bereits in den Morgenstunden ein. Bürgermeister Thomas Arnold (parteilos) und Bürger des Ortes kümmerten sich um die Versorgung der Feuerwehrleute.

Manfred Vogel hat gleich neben dem Vierseithof sein Wohnhaus. „Zunächst dachten wir, es schießt jemand Böller ab, doch dann sahen wir die Scheune brennen. Wir verfolgten die Löscharbeiten und beobachteten, ob sich der Wind dreht. In diesem Fall wären die Funken in unsere Richtung geflogen“, so der Rentner.