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Bauern eröffnen 34 Milchtankstellen

Direktverkauf statt Molkerei: Wegen der niedrigen Milchpreise versuchen 34 sächsische Landwirte, frische Kuhmilch per Automaten zu verkaufen.

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© Symbolbild/dpa

Dresden. Direktverkauf statt Molkerei: Wegen der niedrigen Milchpreise versuchen 34 sächsische Landwirte, frische Kuhmilch per Automaten zu verkaufen. Häufig bekommen sie dort einen Euro pro Liter. Die Molkereien zahlen derzeit rund 32 Cent.

In der Landeshauptstadt steht keiner, aber sechs Automaten wurden im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufgestellt, vier in Mittelsachsen, je zwei in den Kreisen Görlitz und Bautzen und drei im Kreis Meißen. Das ergibt sich aus einer Übersicht, die das Landwirtschaftsministerium in Dresden auf Nachfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Wolfram Günther zusammenstellte.

Laut Günther nehmen Kunden höhere Preise und den Weg zum Hof in Kauf, um Landwirte zu unterstützen. Im vorigen Jahr war die Bezahlung von der Molkerei unter 23 Cent gefallen, die Bauern machten Verlust. Allerdings lässt der Verkauf per Milchautomaten jetzt nach, wie Landesbauernverbands-Vizepräsident Gerhard Förster der SZ auf der Grünen Woche berichtete: „Die Kurve geht nach unten.“

Die Milch aus den Automaten ist unbehandelt. Die Bauern müssen ein Schild anbringen, das Abkochen empfiehlt. (SZ/mz)

Eine Übersicht von Milchtankstellen - geordnet nach Landkreisen - bietet der Sächsische Landesbauernverband auf seiner Internetseite. Allerdings ist die Liste unter Umständen nicht vollständig/aktuell.