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Bauen in der Stadt

Ob Neubau oder Sanierung von Denkmalen, in Meißen entstehen weiterhin neue Wohnhäuser – drei Beispiele.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. In den Sanierungsgebieten Historische Altstadt und Niederfähre/Vorbrücke wird weiter gebaut. So entsteht neuer Wohnraum – nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten in der Stadt.

Neubau in der Gustav-Graf-Straße

Im Sanierungsgebiet Niederfähre/Vorbrücke, das Ende des Jahres planmäßig ausläuft, entsteht an der Gustav-Graf-Straße ein großes Gebäude. Nach Auskunft des Architekten Knut Hauswald entstehen hier 28 Wohnungen. Ursprünglich befand sich auf dem Areal, das an das soziokulturelle Zentrum Hafenstraße angrenzt, eine Wurst- und Fleischkonservenfabrik.

Nach Auskunft des Stadtchronisten Claus-Dirk Langer, der als Architekt in den 1990er Jahren an der Planung des Sanierungsgebietes maßgeblich beteiligt war, wurde das Areal der ehemaligen Wurstfabrik als Wohnungsbaustandort eingetragen. Als Varianten waren die Parzellierung und Bebauung mit zweigeschossigen Stadthäusern oder die Bebauung mit größerem Baukörper für Mietwohnungsbau oder für altersgerechtes Wohnen vorgesehen. „Der Eigentümer hat sich offenbar für eine größere Wohnanlage entschlossen.“

Derzeit ist der Bau bis zum Erdgeschoss gewachsen. Die Firma Hoch- und Ingenieurbau Wilsdruff GmbH will den Rohbau bis zum September abgeschlossen haben. Bezugsfertig soll das Gebäude laut Architekt Hauswald im Juli 2018 sein. Neben den Wohnungen sind keine Geschäfte vorgesehen. „Es gibt schon viele Mietinteressenten“, so der Architekt. Das Gebäude wird einmal die Adressen Gustav-Graf-Straße 21 und 23 haben. Laut Baubürgermeister Steffen Wackwitz könnte ein Teil der Sanierungsabgaben von insgesamt rund 250 000 Euro für den weiteren Ausbau der Gustav-Graf-Straße verwendet werden, etwa für die Sanierung von Fußwegen.

Denkmal Leipziger Straße 25

Die Architektin Andrea Ruiken-Fabich und ihr Mann Falk Fabich aus Berlin haben das Haus, unmittelbar neben dem Gebäude der Seeg, gekauft. „Das Dach ist fast fertig, auch die Gauben sind wieder eingedeckt, wir liegen ganz gut in der Zeit“, erklärt Andrea Ruiken-Fabich. Kommende Woche soll das Brandschutzkonzept eingereicht werden, was wiederum die Voraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung ist. „Wir werden mit dem Innenausbau erst im nächsten Jahr beginnen können“, sagt die Architektin. In der Leipziger Straße 25, das Haus wurde Anfang des 18. Jahrhunderts unmittelbar an den Burgfelsen gebaut, sollen sechs Wohnungen entstehen und im Erdgeschoss ein Bistro bzw. ein Gewerberaum.

Denkmal Am Steinberg 9

Das Haus ist das vorletzte in der linken Zeile von der Manufaktur aus gesehen, das saniert wird. Die Häuser der gegenüberliegenden Straßenseite dagegen fügen sich in den Stillstand und Verfall, der sich in der Reichmühle und der ehemaligen Bienenwirtschaft fortsetzt. Im Haus Am Steinberg 9 sollen fünf Wohnungen entstehen, erklärt der Architekt und Eigentümer Martin Schreiner aus Berlin. „Es ist ein Denkmal, die komplette Haustechnik wird erneuert, die Bäder zeitgemäß ausgestattet.“ Zum Ende des Jahres sollen die Wohnungen bezugsfertig sein, „es gibt schon Mietinteressenten“, erklärt Schreiner.