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Bauarbeiten im Wilthener Rittergut

Ein Teil des Vierseithofes wird zurzeit in Ordnung gebracht. Trotz Denkmalschutz gibt es drinnen künftig mehr Komfort.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Wilthen. Noch sind die Wände des Gebäudes grau. Das wird sich aber bald ändern. Sobald die Putzer von der Firma Sorabia-Bau aus Rosenthal mit ihrer Arbeit fertig sind, bekommt der Seitenflügel des Rittergutes Wilthen einen frischen Anstrich. Bis spätestens Ende August sollen die Arbeiten an dem Gebäudeteil abgeschlossen sein, welche Anfang Juni begonnen hatten.

Der Seitenflügel befindet sich am St.-Barbara-Platz direkt gegenüber der Wilthener Weinbrennerei. Und das nicht ganz zufällig. Denn die Branntweinbrennerei Hünlich, aus der später der bekannteste Wilthener Betrieb hervorging, hatte ihrerseits im Jahr 1842 die damalige Rittergutsbrennerei übernommen. In dem Gebäudeteil, das jetzt vom Domkapitel St. Petri mit Sitz in Dresden in Ordnung gebracht wird, befindet sich das Forstbüro des Domkapitels. Früher war hier die Caritas-Sozialstation untergebracht, die aber mittlerweile in das Hauptgebäude des Rittergutkomplexes umgezogen ist. Deswegen wurde auch die alte Außentreppe abgerissen, die nun nicht mehr gebraucht wurde.

Moderner Wohnkomfort

„Der gesamte Gebäudekomplex, ein Vierseithof, steht unter Denkmalschutz“, sagt Thomas Bönisch, der Baubeauftragte des Domkapitels St. Petri. Im Besitz der katholischen Kirche ist der Wilthener Herrenhauskomplex seit dem Jahr 1837. Der Vorbesitzer verkaufte das Gut an das Domstift St. Petri in Bautzen, welches damit seinen Besitz in Schirgiswalde abrunden konnte. Man erhoffte sich zudem, durch den Erwerb des Rittergutes die evangelische Bevölkerung von Wilthen wieder zum katholischen Glauben bekehren zu können. Da das Domkapitel 1980 von Bautzen nach Dresden verlegt wurde, erfolgt die Verwaltung des Rittergutes jetzt von der Landeshauptstadt aus. – „Bei den Baumaßnahmen an dem Wirtschaftsgebäude handelt es sich nur um eine Teilsanierung“, sagt Thomas Bönisch. Denn die Wohnungen, die sich im Erdgeschoss befinden, sind bereits vor fünf Jahren saniert worden. Auch das Büro der domstiftlichen Forstverwaltung blieb, bis auf den Einbau neuer Fenster, von den aktuellen Baumaßnahmen unberührt. Doch im Obergeschoss befindet sich eine Wohnung, die noch den Standard der 70er Jahre aufwies und längere Zeit leer stand. Diese ist jetzt renoviert und mit modernem Wohnkomfort ausgestattet worden. Sie ist 85 Quadratmeter groß und hat drei Räume sowie Küche und Bad. Für diese Wohnung wird noch ein neuer Mieter gesucht. Bewerber können sich beim Domkapitel in Dresden melden.

In dem gesamten Wirtschaftsgebäude sind die Fenster erneuert worden. Außerdem wurden die alten Betonziegel auf dem Dach durch sogenannte Falzziegel ersetzt. Das sind große rote Ziegel. „Die alten Betonziegel waren sehr schwer und belasteten deshalb den Dachstuhl unnötig“, sagt Thomas Bönisch. Im Zuge der großflächigen Ausbesserung des Außenputzes wurde das Gebäude gleichzeitig auch mit einer Wärmedämmung versehen.

Interessenten für die sanierte Wohnung können sich bei Ute Kellermann im Domkapitel Dresden melden, 0351 4844747