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Bau der Straße nach Oberranschütz beginnt Ende August

Im Zuge der Bauarbeiten soll nun auch die Abwasserleitung verlegt werden. So schnell kommt der Ort aber nicht ans Netz.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Döbeln. Eigentlich sollte an der B 175 in Döbeln Ost, sprich Gagendelle, schon gebaut werden. Aber der Baubeginn hat sich wegen diverser Schwierigkeiten immer wieder verzögert. Das bringt auch den Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal in Schwierigkeiten, denn der Anschluss von Oberranschütz ans Abwassernetz steht und fällt mit dem Straßenbau. Viele Hundert Meter Kanal sind schon im vergangenen Jahr verlegt worden, ohne dass sie bisher genutzt werden können. Schnell wird es nicht gehen: Erst ab Mitte kommenden Jahres können sich die Oberranschützer ans Abwassersystem anschließen.

Zumindest kommt jetzt langsam Bewegung in die Sache. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr kann zum ersten Mal konkrete Termine nennen. Ab Ende Juli sollen die archäologischen Untersuchungen, die Kampfmittelberäumung und das Fällen von Bäumen im gesamten Baufeld erfolgen, so Isabel Siebert, Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr. Ende August soll dann mit dem Bau der neuen Ortsverbindungsstraße nach Oberranschütz begonnen werden. Sie gehört mit zum Gesamtprojekt und ist notwendig, weil die bisherige Verbindung zur B 175 gekappt wird.

Der Abwasserzweckverband will in diese neue Straße eine Druckleitung für Oberranschütz mit verlegen – deshalb hatte die Verzögerungen im Straßenbau auch eine Verzögerung im Leitungsbau verursacht. Die Bauleistungen waren von beiden Vorhabenträgern gemeinsam ausgeschrieben worden.

In dieser Woche ist die Submission erfolgt, so Michael Schütze von der OEWA, der zuständige Projektleiter. Am 22. August soll der Baubeginn für die Straße sein. Auch ein Endtermin steht fest: der 31. Mai 2017. Mit Rücksicht auf die ansässigen Landwirtschaftsbetriebe, die freie Zufahrt haben müssen, sollen die Leitungen in zwei Bauabschnitten verlegt werden, sagte Schütze. Wenn das Abwassersystem einsatzbereit ist, bekommen die Bewohner die Aufforderung, sich anzuschließen.

Die Oberranschützer haben bis dahin Abwasserkanäle vor den Haustüren, mit denen sie nichts anfangen können. „Wir sind geduldig. Unsere alte Dreikammerkläranlage funktioniert“, sagt Klaus Lorenz, der in Oberranschütz wohnt. Etwas Gutes findet er an der Verzögerung: So muss er noch nicht die verbrauchsabhängige Abwassergebühr zahlen.

Um die Abwasseranlage zu komplettieren, lässt der AZV ein Stück sogenannte Freispiegelleitung im natürlichen Gefälle verlegen. Eine Pumpstation am tiefsten Punkt soll das Abwasser dann über eine Druckleitung zum Gewerbegebiet befördern.

Mit dem eigentlichen Ausbau der Bundesstraße wird nach einer früheren Aussage des Landesamtes voraussichtlich erst im kommenden Jahr begonnen. Schwierigkeiten hatte die Behörde, sich mit den Eigentümern von Grund und Boden zu einigen. Das ist jetzt offensichtlich auf einem guten Weg. Nach dem Stand der Verhandlungen seien voraussichtlich keine Besitzeinweisungsverfahren, sprich Enteignungen, nötig, so die Sprecherin.