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Bannewitz dankt seinen Besten

Die Gemeinde hat ihre Ehrenamtlichen ausgezeichnet. Mit dabei waren auch junge Engagierte.

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© Daniel Förster

Von Carina Brestrich

Bannewitz. Ein Abend ganz allein fürs Ehrenamt: Normalerweise ist es in Bannewitz Tradition, die Ehrenamtlichen der Gemeinde beim Neujahrsempfang zu würdigen. Aufgrund der Erkrankung von Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) musste der Empfang dieses Jahr jedoch ausfallen. Auf die Würdigung der Ehrenamtler aber wollte die Gemeinde dennoch nicht verzichten. Sie waren deshalb am Mittwoch ins Bürgerhaus eingeladen. Dort zeichnete der Bürgermeister insgesamt 13 Ehrenamtliche in sechs Kategorien aus.

Die Ausgezeichneten

Hans Georg Pretzsch erinnert sich noch, wie er seine ersten Töne auf der Klarinette blies. Damals war er 15 Jahre alt. Pretzsch war begeistert, nahm schließlich Unterricht in Dresden – für 50 Mark pro Stunde. „Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das nicht gegangenen. Damals habe ich gerade einmal 70 Mark im Monat verdient“, erzählt er. Danach Mitglied in vielen Musikkapellen, sah es der Bannewitzer immer als seine Aufgabe, den Nachwuchs für die Musik zu begeistern und Talente zu fördern. 1965 übernahm er die Leitung der Possendorfer Feuerwehrkapelle, später wurde er Chef der Kapelle Zinnerz in Altenberg und mehr als 20 Jahre führte er die Poisentaler Blasmusikanten an. Was er in all den Jahren gelernt hat? „Musiker halten immer zusammen“, sagt er. Der nun für sein Lebenswerk von der Gemeinde Geehrte ist inzwischen in musikalischer Rente. Pretzsch spielt heute nicht mehr.
Hans Georg Pretzsch erinnert sich noch, wie er seine ersten Töne auf der Klarinette blies. Damals war er 15 Jahre alt. Pretzsch war begeistert, nahm schließlich Unterricht in Dresden – für 50 Mark pro Stunde. „Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das nicht gegangenen. Damals habe ich gerade einmal 70 Mark im Monat verdient“, erzählt er. Danach Mitglied in vielen Musikkapellen, sah es der Bannewitzer immer als seine Aufgabe, den Nachwuchs für die Musik zu begeistern und Talente zu fördern. 1965 übernahm er die Leitung der Possendorfer Feuerwehrkapelle, später wurde er Chef der Kapelle Zinnerz in Altenberg und mehr als 20 Jahre führte er die Poisentaler Blasmusikanten an. Was er in all den Jahren gelernt hat? „Musiker halten immer zusammen“, sagt er. Der nun für sein Lebenswerk von der Gemeinde Geehrte ist inzwischen in musikalischer Rente. Pretzsch spielt heute nicht mehr.
Schon im Januar geht’s los. Dann beginnt die Organisation des jährlichen Weihnachtsmarkts auf Schloss Nöthnitz aufs Neue. Dann hängt Gerlinde Göttfert wieder am Telefon, spricht Händler an, macht die ersten Programmpunkte fest. Sieben Jahre lang leitete die Bannewitzerin das Organisationsteam für den Weihnachtsmarkt, in dem sie selbst insgesamt 15 Jahre mit dabei war. Dabei gelang es ihr jedes Jahr, rund 120 Helfer zu managen, zusammenzuhalten – und immer wieder auch neu zu finden. „Ich bettel nicht, ich überzeuge“, lautet dabei ihre Devise. Immer wieder galt es zu improvisieren, neue Ideen zu entwickeln und den Überblick zu behalten. Nun zieht sich Gerlinde Göttfert aus der Leitung zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Gern hat sie ihre Freizeit für den Weihnachtsmarkt geopfert, sagt sie. „Das Schöne ist das Miteinander, man ist wie eine große Familie“, sagt sie.
Schon im Januar geht’s los. Dann beginnt die Organisation des jährlichen Weihnachtsmarkts auf Schloss Nöthnitz aufs Neue. Dann hängt Gerlinde Göttfert wieder am Telefon, spricht Händler an, macht die ersten Programmpunkte fest. Sieben Jahre lang leitete die Bannewitzerin das Organisationsteam für den Weihnachtsmarkt, in dem sie selbst insgesamt 15 Jahre mit dabei war. Dabei gelang es ihr jedes Jahr, rund 120 Helfer zu managen, zusammenzuhalten – und immer wieder auch neu zu finden. „Ich bettel nicht, ich überzeuge“, lautet dabei ihre Devise. Immer wieder galt es zu improvisieren, neue Ideen zu entwickeln und den Überblick zu behalten. Nun zieht sich Gerlinde Göttfert aus der Leitung zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Gern hat sie ihre Freizeit für den Weihnachtsmarkt geopfert, sagt sie. „Das Schöne ist das Miteinander, man ist wie eine große Familie“, sagt sie.
Nur auf Demos gehen, das reichte Marie-Luisa Bürger und Maria von Havranek nicht. Die beiden 19 und 20 Jahre alten Bannewitzerinnen wollten mehr für die ankommenden Flüchtlinge tun. Als die Kirchgemeinde Mitstreiter für ein Willkommensbündnis suchte, meldeten sich die beiden jungen Frauen. Etwa ein Jahr lang kümmerten sie sich um fünf Kinder, die mit ihren Familien unter anderem aus dem Irak und dem Libanon nach Deutschland geflüchtet waren. Jede Woche trafen sie sich, spielten zusammen und übten Deutsch. Außerdem sprangen die beiden auch als Babysitter ein: „Die Kinder lernten sehr schnell, hatten keine Berührungsängste“, erzählt Marie-Luisa Bürger. Inzwischen haben beide ihr Abitur, engagieren sich weiter sozial: Beide machen ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus und in der Förderschule. Die Kinder, die sie betreut haben, gehen mittlerweile zur Schule oder in eine Kindertagesstätte.
Nur auf Demos gehen, das reichte Marie-Luisa Bürger und Maria von Havranek nicht. Die beiden 19 und 20 Jahre alten Bannewitzerinnen wollten mehr für die ankommenden Flüchtlinge tun. Als die Kirchgemeinde Mitstreiter für ein Willkommensbündnis suchte, meldeten sich die beiden jungen Frauen. Etwa ein Jahr lang kümmerten sie sich um fünf Kinder, die mit ihren Familien unter anderem aus dem Irak und dem Libanon nach Deutschland geflüchtet waren. Jede Woche trafen sie sich, spielten zusammen und übten Deutsch. Außerdem sprangen die beiden auch als Babysitter ein: „Die Kinder lernten sehr schnell, hatten keine Berührungsängste“, erzählt Marie-Luisa Bürger. Inzwischen haben beide ihr Abitur, engagieren sich weiter sozial: Beide machen ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus und in der Förderschule. Die Kinder, die sie betreut haben, gehen mittlerweile zur Schule oder in eine Kindertagesstätte.

Unter ihnen war auch Hans-Jürgen Hardtke. Der emeritierte Professor durfte kürzlich für seine vielfältigen Leistungen, unter anderem auf dem Gebiet der Natur- und Heimatpflege, den Bundesverdienstorden von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) entgegen nehmen. Nun würdigte Bürgermeister Fröse noch einmal das Engagement des Possendorfers. Über seine Urkunde sichtlich überrascht war Jürgen Reich. Er war im Jahr 2015 Deutscher Meister der Rassetaubenzucht geworden – ein Titel, der schon etwas her, der Gemeinde aber nicht entgangen ist.

Als Geschenk ließen sich die Rathaus-Mitarbeiter übrigens etwas Neues für die Bannewitzer Ehrenamtlichen einfallen: Für die Ausgezeichneten gab es Porzellan aus der tschechischen Partnerstadt Dubi.