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Bannewitz baut neuen Bauhof

Die Gemeinde leistet sich einen Neubau. Eine Investition, die auch kritisch gesehen wird.

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© Grafik: Planungsteam Freital

Von Verena Schulenburg

Bannewitz. Wie viel Geld muss in den Bauhof gesteckt werden? Eine Frage, die immer wieder für Diskussionen in Bannewitz sorgt. Egal, ob es darum geht, eine Kehrmaschine anzuschaffen oder ein Grundstück zu kaufen: Geplante Investitionen in den kommunalen Betrieb werden seit Jahren von einigen Bannewitzern kritisch gesehen. Auch am Dienstag sorgte der Bauhof wieder für Diskussionen im Gemeinderat.

Für insgesamt 600 000 Euro soll der Bannewitzer Bauhof an dem Standort auf der Horkenstraße einen Neubau erhalten. Mehr noch: Das Gelände soll künftig zentraler Standort des gemeindeeigenen Bauhofes sein, der bisher auch noch in Possendorf eine kleine Niederlassung hat. Finanzielle Unterstützung erhält die Gemeinde für das Projekt keine. „Fördermittel stehen nicht zur Verfügung“, sagte der Bannewitzer Bauamtschef Markus Kirchner. Für dieses Jahr hat Bannewitz bereits 250 000 Euro für den Bauhof in den Etat eingeplant. In spätestens drei Jahren soll das Vorhaben beendet sein.

Vor allem für die derzeit zwölf Mitarbeiter des Bauhofes sollen sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Schließlich sind sie täglich für die Einwohner in der gesamten Gemeinde unterwegs, säubern die Straßen, beräumen sie im Winter von Schnee und Eis und sorgen auch sonst für eine funktionierende Infrastruktur in Bannewitz. Die Pläne für die Neuerungen hat die Rathausspitze schon länger. 2009 lag bereits ein Konzept vor, das eine Investition von anderthalb bis zwei Millionen Euro vorsah. „Das war aber nicht zu bewerkstelligen“, sagt Kirchner. Bannewitz musste seine Vorstellungen ändern.

Wie der kommunale Bauhof in Zukunft aussehen soll, hat Henry Kirchhof vom Freitaler Planungsbüro, das in Nöthnitz sitzt, auf der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag vorgestellt: Geplant ist ein Neubau von insgesamt rund 500 Quadratmetern Größe. Darin enthalten ist eine Montage- und Arbeitshalle mit zwei großen Einfahrtstoren, eine Werkstatt, ein Sozialtrakt für die Mitarbeiter, inklusive Mehrzweckraum mit einer Küchenzeile, getrennten Sanitär- und Umkleiden für Frauen und Männer und einem Büro für den Bauhofchef, erläuterte Kirchhof. Außerdem gibt es ein kleines Archiv und Abstellräume. Über eine Treppe ist eine zweite Ebene zu erreichen, die sich aber nicht über den gesamten Neubau erstreckt. Von diesem Obergeschoss aus ist der Blick in die gesamte Halle möglich.

Einfacher Standard

Beheizt wird der Neubau künftig mithilfe einer gasbetriebenen Wärmepumpe. Dies habe sich als „kostengünstigste und ökologischste Lösung erwiesen“, erklärte der Bauhofchef. Was allgemein nach einer exklusiven Ausstattung klingt, sei aber einfacher Standard. Auch im Inneren ist der Neubau „schlicht und funktionell gehalten“, bestätigte Architekt Henry Kirchhof.

Neuerungen soll es aber auch rings um den Neubau geben: In dem Altbau aus den 1990er-Jahren, der im vorderen Bereich des Grundstückes steht, sollen künftig einige Fahrzeuge unterkommen. In dem kleineren Altbau dahinter können dann kleinere Baugeräte ihren Platz finden. Weiter hinten im Grundstück werden Container für Holz und Grünschnitt stehen. In der Nähe ist auch eine Mulde geplant, die das Regenwasser auf dem Gelände auffängt. Das gesamte Gelände soll durch eine asphaltierte Rundstraße erschlossen werden.

Damit das möglich wird, soll der kleine Anbau, in dem sich bisher das Schilderlager befindet, abgerissen werden, so die Pläne der Bannewitzer Rathausspitze. Die beiden Silos, die auf dem Bauhofgelände stehen, sollen vorerst dort ihren Platz behalten. Pläne, die unter den Mitgliedern des Gemeinderates prinzipiell auf Zustimmung stoßen. Zumindest die Investition wurde – auch dank einiger Beratungen dazu im Vorfeld – nicht von Stadtvertretern infrage gestellt. Lediglich in der Umsetzung bestand keine Einigkeit. Während sich ein Teil der Stadträte dafür aussprach, den Sozialtrakt für Bauhofmitarbeiter lieber – anders als geplant – auf die obere Etage zu verlegen und die zusätzlichen Lagerflächen ins Erdgeschoss zu holen, waren andere gegen den Tausch. Eine Frage der Logistik – und vielleicht auch der Kosten.

Da sich die Gemeinderäte nicht einig werden konnten, ob der Sozialtrakt oben oder unten besser aufgehoben wäre, sollen nun nochmals die Mitglieder des Technischen Ausschusses darüber diskutieren. Auch zusätzliche Kosten seien zu erörtern. Auch wenn im Kleinen noch an den Plänen gefeilt wird, die Investition als solches ist nun sicher.