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Banner illegal aufgehängt

Die Bundespolizei will Stoffbahnen an der Hainstraße entfernen, die eine fragwürdige Bewegung bewerben.

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© privat

Von Ulrike Keller

Radebeul. Ein Stoffbanner hat sich bereits durch den Wind gelöst, ein zweites wollen Beamte der Dresdner Bundespolizei nun schnellstmöglich von der Eisenbahnbrücke auf der Radebeuler Hainstraße abnehmen. Laut Sprecher Holger Uhlitzsch wird auch geprüft, ob das Anbringen strafrechtlich relevant ist, dadurch etwa ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr bestand. In jedem Fall liegt Uhlitzsch zufolge ein Verstoß gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vor, weil das Betreten von Bahnanlagen für Nichtbefugte illegal ist.

Anwohnern fiel die Plakatierung bereits am Sonntag an der Bahnüberführung auf. Auf einer Stoffbahn stand zur Kötzschenbrodaer Straße hin zu lesen „Wehr Dich! Identitäre Bewegung“. In Richtung Meißner Straße hing die Aussage „Unser Volk ist alle Mühe wert“. Wann genau die Banner angebracht wurden, ist nicht bekannt. Eine Bürgerin nahm am Sonntag früh gegen halb zwei Lärm auf der Straße wahr, Lärm, der um diese Zeit sehr ungewöhnlich war. Ein größeres Fahrzeug war die Ursache. Im Nachhinein kann sie sich einen Zusammenhang zu den Bannern vorstellen. Mit der Aufschrift konnten zunächst die wenigsten etwas anfangen. Eine Anwohnerin schaute im Internet nach und machte eine Bewegung aus, die sie als seltsam bezeichnet. Die Gruppe nennt sich selbst „die erste freie, patriotische Kraft, die sich aktiv und erfolgreich für Heimat, Freiheit und Tradition einsetzt“. Auf ihrer Internetseite geht es um einen „Kollaps von Multikulti“, um „Sozialschuld“ und „Kriegserklärung“.

Dem Bundespolizei-Sprecher Uhlitzsch zufolge handelt es sich bezogen auf diese Gruppierung um die erste Plakatierung an Bahnanlagen im Einzugsbereich der Dresdner Bundespolizei. Sie ist zuständig für die Stadt Dresden, den Kreis Meißen sowie Teile der Landkreise Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. „Aber wehret den Anfängen“, so Holger Uhlitzsch.