Merken

Bananen aus dem Wohnzimmer

Ingeburg Hörold hat eine Bananenstaude aus einem Ableger gezogen. Dann wurde sie von ihr überrascht.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Das Wohnzimmer von Ingeburg Hörold erinnert an eine afrikanische Bananenplantage. In der Ecke am Fenster steht eine prächtige Bananenstaude – was schon außergewöhnlich ist. Nun besteht berechtigte Hoffnung, dass die Pflanzenliebhaberin von ihrer Staude bald ernten kann. Vor einiger Zeit entdeckte sie nämlich eine große Blüte. Inzwischen haben sich schon Fortsätze aus dem Blütenstengel geschoben, die man unschwer als Mini-Bananen identifizieren kann. „Alle sagen, das gibts doch gar nicht“, sagte die 64-Jährige.

Als sie noch als Servicekraft im Waldheimer Ratskeller arbeitete, hatte Ingeburg Hörold ihre Bananenstaude als ganz kleinen Ableger mit nach Hause genommen. Dort war sie prächtig gewachsen. „Viel Pflege braucht sie nicht. Ein bisschen Dünger und Wasser. Sie braucht viel Wasser. Im Winter muss man nicht so viel gießen, im Sommer dafür zweimal am Tag. Der Ballen darf nicht austrocknen“, erzählt sie. Die Staude steht in einem Sand-Erde-Gemisch direkt am Fenster. Eine Schicht Tonscherben verhindert Staunässe.

So prächtig die blühende Bananenstaude auch anmutet, Ingeburg Hörold hofft nun, dass sie nicht eingeht, wenn sie Früchte getragen hat. Das tun Bananenpflanzen normalerweise, hat die Rentnerin im Internet recherchiert. „Ich werde mal abwarten.“, sagt sie. In einem anderen Topf wächst schon die nächste Staude heran. Ableger bilden Bananen ständig, Ingeburg Hörold hat schon viele verschenkt.

Seit zwei Jahren hat die Rentnerin viel Zeit für ihre Hobbys. Sie hatte über 30 Jahre in den Hausschuhwerken in Döbeln und Hartha gearbeitet, schulte später zur Restaurantfachfrau um und hat bis zur Rente begeistert in diesem Beruf gearbeitet. Sie wandert auch gerne. „20 Kilometer sind kein Problem“, erzählt sie. Und dann hat sie noch ihren Garten in Döbeln Ost. „Ich freue mich schon sehr darauf, dass ich wieder in den Garten kann.“ Für die Früchte von ihrer Wohnzimmerstaude hat Ingeburg Hörold auch eine Verwendung. Sie mag Bananen. „Ich esse jeden Tag welche. Bananen sind gut.“

Für Pflanzen hat die Rentnerin eine Leidenschaft. Auf den Fensterbrettern ihrer Wohnung blühen eine Menge Orchideen. „Beim Hochwasser 2002 habe ich 18 Orchideen verloren. Ich hatte das Wasser 1,60 Meter hoch in der Wohnung stehen“, erzählt sie. Inzwischen wohnt sie weit über der Wasserlinie.