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Ballon-Rammen und Hubschrauber-Ballett

Für den 17. und 18. Juni wird endlich wieder zu einem Flugplatzfest nach Kamenz eingeladen. Es ist auch eine Generalprobe für 2018.

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© René Plaul

Von Frank Oehl

Kamenz. Das letzte Flugplatzfest in Kamenz ist tatsächlich schon fast sechs Jahre her. Es wurde also mal wieder höchste Zeit. Wobei OB Roland Dantz schon recht hat: „Zunächst wird fleißig gearbeitet, dann kann man auch Feste feiern.“ In der Tat wurde am Flugplatz in den letzten Jahren viel Neues geschaffen, beinahe jährlich ist ein neuer Hangar entstanden, 14 Firmen sind mittlerweile fest verankert. „Ein Flugplatzfest kann ja damit auch Werbung sein für den Investitionsstandort“, so Dantz jetzt vor der Presse. Das Stadtoberhaupt freute sich, dass sich mit dem auf dem Flugplatz ansässigen Wirtschaftsnetzwerk Saxony Light Aviation Systems tatsächlich ein Organisator dafür gefunden hat. „Da gehört nämlich auch Mumm dazu.“

Vereinschef Danielo Jahn und sein Team bringen ihn auf. Das Netzwerk vereint Firmen, die sich mit den Themen Bau und Wartung sowie Service-Leistungen rund um das Thema Leicht-Flugzeugbau befassen. Jahn: „In diesem Segment der privaten Luftfahrt hat sich Kamenz zu einem Kompetenzzentrum in Deutschland entwickelt.“ Wobei der Verkehrslandeplatz in kommunaler Hand mit dem Fliegerclub als Betreiber offenbar günstigere Bedingungen dafür geboten hat, als es sie anderswo gibt. Das jetzt für den 17. und 18. Juni vorbereitete Event wird dies einem möglichst breiten Publikum verdeutlichen. Die „Luftfahrt- und Technik-Show Lausitz“ soll auch auf die „ausgezeichneten Perspektiven“ in Kamenz hinweisen, heißt es.

Mit ins Cockpit steigen

Immerhin schon seit September 2016 wird das „überregionale Luftfahrtereignis“ vorbereitet. Mehr als 100 Partner werden für Kinder und Jugendliche sowie für Familien viel Sehenswertes bieten: vom riesigen Kran bis zum kleinen Liliput, Malen und Basteln oder Mitfahren im Oldtimer. Die Oldtimerfreunde aus Oßling, Kamenz und Wetro haben sich angekündigt. Mit nur acht Euro Eintritt für die Familienkarte ist man überaus günstig dabei. Aber nicht nur zur reinen Bespaßung. So werden während des Festes interessante Berufsbilder vorgestellt – wie Fluggerätemechaniker, Mechatroniker, Berufspilot, Elektriker oder Lackierer für Flugzeuge. Und auch das Thema „Elektromobilität in und aus Kamenz“ spielt eine Rolle. Auf rund 300 Quadratmetern werden kompetente Firmen aus Kamenz und Bautzen Ergebnisse der Forschung und Entwicklung vorstellen.

Das Anschaulichste freilich wird sich in der Luft abspielen. Wenn das Wetter mitmacht, was alle hoffen, wird es zweimal täglich eine große Flugshow geben. Daran werden etwa 30 Motor- und Kunstflugzeuge, UL-Flieger, Segler, Modellflugzeuge und ein Modell-Jet teilnehmen. Sie zeigen Einzel- und Gruppenkunstflug, das Ballon-Rammen, ein Hubschrauber-Ballett, Modellkunstflug, Segelkunstflug und vieles mehr. Star der Veranstaltung wird mit Gregor Stahnke einer der besten Kunstflieger Deutschlands sein. Der Altenburger fliegt seit 1983 Loopings. Ganz Mutige können gern für einen Obolus zu ihm ins Cockpit seiner Yak steigen. Oder in den Hubschrauber des Typs Mi 1, welcher vor 50 Jahren in Kamenz gestartet und gelandet ist. Gunter Schulze vom Flugplatzmuseum Cottbus wird ihn mit nach Kamenz bringen.

Beratung gesichert

Das Flugplatzfest 2017 ist dabei auch die Generalprobe fürs kommende Jahr. Dann begeht der Verkehrslandeplatz seinen 100. Geburtstag. Schon jetzt startet eine Initiative, damit im nächsten Sommer eine ständige Ausstellung zur Geschichte des Flugplatzes Kamenz eröffnet werden kann. Die fachliche Beratung hat Kirstin Zinke übernommen, die Leiterin des Museums „Energiefabrik Knappenrode“.

Übrigens: Das Netzwerk Saxony Light Aviation Systems hat derzeit 15 Mitglieder aus ganz Sachsen. Und am 15. Juni wird erstmalig die Elite der Luftfahrt in Kamenz tagen. Motto des Arbeitstreffens: „Große Luftfahrt trifft kleine Luftfahrt“. Da geht also offenbar noch viel mehr ...