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Bald mit dem Bus in die Böhmische Schweiz?

Eine Linie von Nový Bor über Jonsdorf und Großschönau soll bald touristische Ziele verbinden. Dabei gibt es aber noch einige Probleme zu beseitigen.

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© SZ Thomas Eichler

Von Petra Laurin

Eine neue grenzüberschreitende Buslinie für Wanderer und Radfahrer soll bald touristische Ziele im südlichen Landkreis Görlitz und Nordböhmen miteinander verbinden. Derzeit befassen sich Verkehrsexperten in Deutschland und Tschechien damit, wie dieses Vorhaben am besten umgesetzt werden kann. Rechtliche Voraussetzungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie unterschiedliche Vorschriften oder Tarife.

„Bis zur nächsten Tourismussaison im kommenden Frühjahr sind alle Probleme geklärt“, hofft Pavel Blažek, Geschäftsführer der tschechischen Gesellschaft Korid, die mit der Koordination der neuen Buslinie beauftragt ist. Korid und der Lausitzer Verkehrszweckverband Zvon planen demnach, den Verkehr der Fahrradbuslinie 441 von Nový Bor (Haida) nach Krompach zu erweitern. Bislang endet die Wochenendverbindung, die vor allem von Ausflüglern genutzt wird, zwei Kilometer von der deutschen Grenze. Ab Frühling 2017 soll sie weiter nach Kurort Jonsdorf, Waltersdorf und über Großschönau nach Varnsdorf (Warnsdorf) führen.

Auch mehrere Haltestellen in der Böhmischen Schweiz sind geplant. „Die neue Verbindung soll Ausflugsziele im Zittauer Gebirge und im Lausitzer Bergland mit denen im Nationalpark Böhmische Schweiz verbinden“, sagt Blažek. Die neue Buslinie soll so den Fremdenverkehr in der Region ankurbeln. Ein Problem ist dabei unter anderem die derzeitige Verkehrsbeschränkung in Jonsdorf, wo jetzt nur Autos bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen fahren dürfen.

Die Verkehrskoordinatoren möchten daneben innerhalb der nächsten Jahre auch den Zugverkehr in der Grenzregion wesentlich verbessern. „Wir suchen einen Verkehrsträger, der möglichst kurze Fahrzeiten und gute Anbindungen an die Bahnverbindungen in Zittau garantieren kann“, erklärt Pavel Blažek. Ein Schwerpunkt soll dabei der rund 2,7 Kilometer lange Bahnabschnitt über polnisches Gebiet zwischen Hrádek n. N. (Grottau) und Zittau sein.

Die Züge können dort nur mit 30 Stundenkilometern fahren. Von einer Grenzstadt in die andere brauchen sie neun bis zehn Minuten, wissen Bahnexperten. Vernünftig wäre eine Verkürzung auf fünf Minuten. Durch eine Optimierung könnten auch unterwegs Wartezeiten wegfallen, heißt es. Eine Zugverbindung zwischen Liberec, Hradek, Zittau, Großschönau, Varnsdorf und Seifhennersdorf, die in einem Stundenintervall fahren könnte, würde dadurch wesentlich schneller sein. „Eine Fahrzeit unter einer Stunde für diese Strecke wäre möglich“, so Pavel Blažek.