Merken

Bald Chefin von zwei Firmen

Ina Pugell aus Waldheim soll Wohnungsunternehmen von zwei Städten leiten. Womöglich kommt eine dritte Firma dazu.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Doreen Hotzan

Waldheim/Leisnig. Es ist ein Pilotprojekt. Mit dieser Bezeichnung umschreibt Ina Pugell das Vorhaben, das die beiden Wohnungsgesellschaften von Waldheim und Leisnig ab Januar 2016 näher zusammenbringen soll. Geplant ist, dass beide Firmen künftig nur noch eine Geschäftsführerin haben und zusammenarbeiten. Diese Rolle soll Ina Pugell, Chefin der Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBV), übernehmen. Das teilt Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth (CDU) mit. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit haben allerdings die Stadträte. Sie müssen in ihrer nächsten Sitzung am 3. Dezember dem Vorhaben zustimmen.

Für Bürgermeister Tobias Goth gibt es viele Gründe für diesen Schritt. „Die Geschäftsführerin der Leisniger Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft hört zum Ende des Jahres auf und geht in den Ruhestand“, sagt er. Es sei lange überlegt worden, ob die Stelle von Sonja Jäschke neu ausgeschrieben werden soll, doch letzten Endes habe man sich dagegen entschieden. Stattdessen ist im Rahmen des Städtebundes die Idee gereift, eine Geschäftsführerin für beide Firmen zu benennen, erläutert Leisnigs Stadtoberhaupt.

Das bestätigt auch sein Amtskollege aus Waldheim. „Wir erhoffen uns davon Einspareffekte“, sagt Steffen Ernst (FDP). Aber nicht nur deshalb macht das Vorhaben in seinen Augen Sinn. „Beide Wohnungsgesellschaften arbeiten mit dem gleichen Software-Programm“, sagt Waldheims Bürgermeister. Das erleichtere einiges.

Zwischen den Städten unterwegs

Das sieht auch WBV-Chefin Ina Pugell so. „Unsere Version in Waldheim ist allerdings noch umfangreicher als die in Leisnig“, sagt sie. Bei dem Programm handelt es sich um ein Buchhaltungsprogramm, in dem sämtliche Mieter gelistet sind. Auch das Argument mit der Ersparnis – in finanzieller und zeitlicher Hinsicht – kann die Geschäftsführerin nur unterstreichen. „Es war ja oft so, dass Frau Jäschke und ich uns bei vielen Terminen getroffen haben. Da genügt es doch, wenn einer hingeht“, ist sie überzeugt.

Sobald die Stadträte zustimmt haben, dass Ina Pugell künftig an der Spitze der beiden Wohnungsgesellschaften steht, wird sie zwischen Waldheim und Leisnig pendeln. „Für die Mieter ändert sich nichts“, betont die WBV-Chefin. Beide Firmen in beiden Städten bleiben weiterhin eigenständig und behalten ihren Namen. Auch die Finanzen werden strikt getrennt. Für Leisnigs Bürgermeister ist das eine vernünftige Entscheidung. „Wir haben durch einige Gebäude noch Altschulden. Das Problem hat Waldheim nicht“, sagt er.

Das Projekt soll zunächst zwei Jahre laufen. Ina Pugell ist gespannt, wie es läuft. Unerfahren mit solchen Vorhaben ist sie nicht. „Ich habe das schon einmal ausprobiert“, sagt sie gegenüber dem DA. Die derzeitige Chefin der LWVG Sonja Jäschke begrüßt das Vorhaben ebenfalls. „Es muss ausprobiert werden, wie es läuft. Vielleicht kann es später auch auf andere städtische Einrichtungen angewandt werden“, so Sonja Jäschke.

Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth hält es nicht für ausgeschlossen, dass das Vorhaben erweitert wird. So könnte Hartha ebenfalls eines Tages davon profitieren. Denn die Stadt war schon in alle Gespräche mit eingebunden, so Tobias Goth.