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Bald Baubeginn in neuem Wohngebiet

Vor etwas mehr als sieben Jahren ist der Künstler Ludwig Zepner gestorben. Jetzt heißt eine Straße wie er. Ab Februar wachsen daneben Häuser empor.

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© privat

Von Marcus Herrmann

Meißen. Am Ende kann sich Gudrun Zepner einiger Tränen nicht erwehren. Zu Ehren ihres Mannes Ludwig, der Ende Oktober 2010 mit 79 Jahren gestorben ist, ist sie an diesem winterlichen Montagmorgen ins Neubaugebiet an der alten Ziegelei gekommen. Zusammen mit Meißens Bürgermeister Markus Renner und Immobilienmakler Maik Lehmann zerschneidet sie ein rotes Band. Es soll die offizielle Eröffnung einer Anliegerstraße symbolisieren, die den Namen des bekannten Porzellankünstlers trägt und nun „Ludwig-Zepner-Weg“ heißt. Der asphaltierte und mit LED-Leuchten gesäumte Weg führt nun in das Wohngebiet „Ziegeleihöhe“. Hier haben die von Maik Lehmann geführten Lehmann-Immobilien ein Wohngebiet für zwölf Eigenheimstandorte erschließen lassen. „Im Februar können die ersten Grundstücksbesitzer mit dem Bauen loslegen“, so Lehmann.

Das Straßenschild mit dem Namen des Künstlers hängt.
Das Straßenschild mit dem Namen des Künstlers hängt. © Claudia Hübschmann

Er rechne damit, dass die meisten Häuser Ende des kommenden Jahres stehen werden, Meißen damit weiter wachsen kann. Verkauft sind nämlich bereits alle zwölf Grundstücke. Dass die Straße in das zukünftige Wohngebiet mit Wendehammer nun den Namen Zepners trägt, ist kein Zufall.

„Ich wurde im Oktober von der Stadt gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn man die Straße nach Ludwig benennt“, sagt seine Witwe bewegt. Sie habe nicht lange nachdenken müssen, sei über das Ergebnis erfreut. „Ich denke die Form des Weges, die nicht so alltäglich ist, hätte ihm gut gefallen. Auch dass ein großer Baum trotz der größeren Abrissarbeiten im Vorfeld stehengeblieben ist, würde ihn sicher freuen“, erzählt die 78-Jährige.

Im Stadtrat hatte man sich letztlich mehrheitlich auf den bekannten Sohn der Stadt als Namensgeber festgelegt. „Ludwig war einer der besten Schöpfer der Porzellanmanufaktur. Ihm gelang es sogar, eine Orgel mit stimmbaren Pfeifen aus Porzellan zu konzipieren. 2001 hat er den Kunstpreis der Stadt Meißen erhalten“, fasst Winfried Banowski nur einige Meilensteine auf dem Lebensweg Zepners zusammen. Für den Leiter des Projekts für die Lehmann-Immobilien, schließt sich auch ganz persönlich ein Kreis.

„Ludwig und ich waren gut befreundet, haben früher viel zusammen musiziert“, so Banowski. Es freue ihn deshalb sehr, dass der Weg in das Wohngebiet den Namen des Künstlers trage. Dass es zu dessen Lebzeiten nicht schon soweit war, freut seine Witwe Gudrun. „Das hätte ihm mit Sicherheit nicht gefallen. Er war kein Mensch, der sich gerne in der großen Öffentlichkeit präsentierte“, so Zepner, die heute am Plossen wohnt.

„Fast wären wir damals schon an die alte Ziegelei gezogen. Doch es fehlte ein bisschen an der Infrastruktur, war mit heute nicht vergleichbar.“ Mit dem Engagement der Lehmann Immobilien und der Unterstützung der Sparkasse sowie der Stadt Meißen hat sich in letzter Zeit tatsächlich einiges an der alten Ziegelei verändert.

Ein Wohngebiet nur eine Straße weiter namens Ziegeleipark ist bereits fertig und hat viele Neu-Meißner in die Stadt gezogen. Es gibt einen Kindergarten und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Ein Nahversorger soll möglichst bald noch folgen, so Maik Lehmann, der an der Ziegeleihöhe mehr Meißner als Grundstückskäufer begrüßt, als bei dem vorherigen Projekt „Ziegeleipark“. Ludwig Zepner, so darf man annehmen, hätte dieser Fakt sicher zugesagt. Sein Name jedenfalls ist ab sofort fest mit dem Wohngebiet verbunden.