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Baggern im Schlosspark

Zurzeit wird der Hopfenbach entschlammt. Aufgeweichter Boden erschwert die Arbeit.

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© Anne Hübschmann

Von Jörg Richter

Lauterbach. Im Lauterbacher Schlosspark sind seit dieser Woche mehrere Baufahrzeuge im Einsatz. Bagger und Radlader der Melioration GmbH aus Meißen fahren zwischen den hohen Bäumen, um Geröll wegzuräumen. Der stammt aus dem Hopfenbach, der hier durch den Schlosspark fließt. Doch so richtige Wasserbewegungen sind kaum zu erkennen. Am Wehr vorm Teich staut sich das Wasser. Außerdem hat der Regen der vergangenen Tage den Boden aufgeweicht. Die schweren Baufahrzeuge haben ihr Übriges dazugetan. Kurzum: Der Schlosspark ist ziemlich matschig. Wer hier zu Fuß durchgehen will, sollte Stiefel anhaben. „Der Regen war ein bisschen kontraproduktiv“, sagt Olaf Nickel von der Ingenieurgesellschaft Müller-Miklaw-Nickel aus Miltitz. Sie plant und überwacht die Räumarbeiten, mit denen Hochwasserschäden entlang des Hopfenbaches beseitigt werden sollen.

Gerade im Schlosspark, dort wo der Bach flacher und breiter ist, ist die Fließgeschwindigkeit des Gewässers langsamer. Dadurch haben sich hier viele Sedimente abgelagert, so Nickel. Diese gilt es, abzubaggern, um dem Hopfenbach sein altes Bett wiederzugeben.

Bruchsteine sollen Brücke sichern

Vor der kleinen Brücke, die im Lauterbacher Schlosspark über den Hopfenbach führt, liegen große Bruchsteine. Mit ihnen sollen die Brückenflügel gesichert werden, „damit sie nicht ausspülen“, erläutert Bauleiter Rainer Schömer von der Melioration GmbH. Der Bach würde von Höhe Kita bis zum Wehr beräumt. Dazu gehört auch das Entsorgen der Wurzeln von Bäumen, die hier bis Ende Februar gefällt wurden. „Das Todholz ist so weit raus“, sagt Schömer. Morsche Bäume sind vorschriftsmäßig bis Ende Februar gefällt worden. Deutlich sind die noch einigermaßen frischen Schnittflächen der Baumstumpfe zu sehen.

Gerade das Abholzen im Schlosspark wurde von Naturschützern aber mit Argwohn beobachtet. Nickel kann sie beruhigen. „Wir haben die Maßnahmen mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt“, sagt er.

Die Arbeiten im Lauterbacher Schlosspark dauern voraussichtlich bis Mitte nächster Woche an, falls nicht das Wetter der Melioration GmbH einen Strich durch die Rechnung macht. Danach soll es in der Ortslage Naunhof weitergehen. Im oberen Drittel zwischen beiden Orten ist der Hopfenbach ausgespült. Dort soll die Böschung befestigt werden. Weidenstecklinge sollen gepflanzt werden. „Wenn ein paar Bäume entlang des Baches wachsen, wäre es nicht schlecht“, sagt Nickel. Zum einen würden die Wurzeln die Böschungen stärken, zum anderen würde der Schatten der Bäume dafür sorgen, dass sich im Gewässer weniger Algen bilden. Das sei Naturschutz in seiner natürlichsten Form.

Gemeinde nutzt Förderung

Projektleiter Nickel schätzt, dass die Bau- und Pflanzmaßnahmen am Hopfenbach noch etwa acht bis zehn Wochen dauern können. Bezahlt werden sie von der Gemeinde Ebersbach. Die investiert immerhin Förderung von 214 000 Euro, damit der Bach ungehindert durch den landschaftlich reizvollen Schlosspark fließen kann.

„Wenn man alles in Ordnung bringen wollte, müsste der Teich in Lauterbach weg“, sagt Nickel. Damit würde sich der Hopfenbach nicht stauen, und dadurch auch weniger Sedimente ablagern. Aber den Teich zu beseitigen, sei nicht machbar. Vor allem, weil er Privatbesitz ist. Der Eigentümer hat ihn an jemanden verpachtet, der darin Fische züchtet. Außerdem gehöre der Teich zum Ortsbild, so Nickel. Die jetzigen Baggerarbeiten im Schlosspark seien mit dem Teichbesitzer abgesprochen.