Merken

Bagger biegt auf die Zielgerade ein

Die umfangreichen Bauarbeiten in Kriebstein neigen sich dem Ende. Ab Ende April soll die Kreisstraße wieder offen sein.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dietmar Thomas

Von Verena Toth

Kriebstein. Flehend blickt Axel Egert gen Himmel und auf die Wettervorhersage für das Osterwochenende. Der Inhaber des Eiscafés in Kriebstein hofft auf einen gnädigen Petrus. „Es wäre wirklich gut, wenn uns das Osterwetter nicht einen kompletten Strich durch die Rechnung machen würde“, hofft er. Obwohl die Vorhersagen für die Osterfeiertage eher wechselhaft sind, wird er die Tür für seine Gäste weit offenhalten, und wie gewohnt mit Eis und Kuchen locken. Der Weg zu seinem Café wird allerdings derzeit noch immer durch den letzten Abschnitt der umfangreichen Straßenbauarbeiten behindert.

Nach der Winterpause und dem neuerlichen Kälteeinbruch in der vergangenen Woche sind die Bagger auf dem nunmehr letzten Abschnitt jedoch wieder aktiv. Aus dem zuständigen Landratsamt heißt es dazu: „Die Bauarbeiten wurden wie geplant wieder aufgenommen. Zurzeit werden die restlichen Winkelstützelemente am Bauende versetzt, und parallel dazu mit dem Ausbau der Kreuzung zum Parkplatz begonnen“, so die Mitteilung. Es sei geplant, die Straße Ende April für den Verkehr frei zu geben, wenn keine unvorhergesehenen Leistungen dazu kommen. „Ein genaues Datum der Verkehrsfreigabe kann jetzt aber noch nicht benannt werden“, teilt Cornelia Kluge, Pressereferentin im Landratsamt Mittelsachsen mit.

Diese Nachricht wurde auch im Gemeindeamt Kriebstein sowie bei allen ansässigen Unternehmern, Anwohnern und Gewerbetreibenden erfreut aufgenommen. Denn eine wirtschaftlich schwierige Zeit liegt nicht nur hinter dem Inhaber des Eiscafés. Auch die Besucherzahlen auf der Burg und an der Talsperre sind im vergangenen Jahr empfindlich eingebrochen. „Wir haben einen Umsatzrückgang von etwa zwölf Prozent verzeichnen müssen“, berichtet Thomas Caro, Geschäftsführer des Zweckverbands Kriebsteintalsperre. Es habe alle touristischen Anbieter an der Talsperre betroffen, macht er weiter deutlich. Zusätzlich zu den erschwerten Anfahrtsbedingungen und der weitläufigen Umleitung, spielte auch das Wetter eine eher schlechte Rolle. „Es war so wechselhaft. Wenn es am Vormittag eine Unwetterwarnung gab, dann haben die Familien sich natürlich für ein anderes Ausflugsziel entschieden. Die Laufkundschaft hat uns gefehlt. Wir sind mit unserem Angebot nun einmal vollkommen wetterabhängig“, findet Caro eine Erklärung.

Dennoch ist er für die nun anstehende neue Saison zuversichtlich. „Unsere Gastronomen sind bereit, auch für die Osterfeiertage. Obwohl das Wetter in diesen Tagen einmal mehr für kurzfristige Planänderungen sorgt, sind wir gerüstet. Wir freuen uns auf viele Besucher“, sagt er stellvertretend für die Anbieter rund um die Talsperre.

Die Schifffahrt kann nicht wie ursprünglich am Osterwochenende starten. Aufgrund der langen Winterperiode und Eis auf der Talsperre können die Fahrgastschiffe erst am 7. April ihren Fahrbetrieb wieder aufnehmen. Die traditionelle Osterveranstaltung mit dem Miskus wird aber in jedem Fall stattfinden. „Spätestens zu unserem Frühlingsfest vom 28. April bis 1. Mai starten wir wieder voll durch“, so Caro.

Auch die Leiterin der Burg Kriebstein, Susanne Tiesler, freut sich auf das Ende der Straßenbauarbeiten. „Wir haben die Auswirkungen deutlich gespürt. Doch an den kommenden Tagen erwarten wir traditionell wieder viele Besucher“, sagt Tiesler.

Vor einem Jahr musste die Kreisstraße in Kriebstein voll gesperrt werden. Umfangreiche Straßenbauarbeiten folgten. Die Durchfahrt von der Talsperre zur Burg beziehungsweise in den Ort Kriebethal ist nach wie vor noch nicht möglich. Trotzdem können Besucher zu den Osterfeiertagen sowohl die Burg, als auch die Talsperre für die Saisoneröffnung erreichen. „Die Talsperre und unser großer Besucherparkplatz sind aus Richtung Mittweida/Schweikershain zu erreichen“, erklärt Thomas Caro. Besucher der Burg sollten aus Richtung Waldheim oder Ehrenberg anfahren. Allerdings sind die Parkmöglichkeiten rund um die Burg begrenzt.