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Bäume liegen über Gräbern

Auf dem Friedhof in Mochau hat es Bäume entwurzelt und umgebrochen. Diese Schäden sind versichert, andere nicht.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Mochau. Seit ihre Tochter im Jahr 2010 mit eineinhalb Jahren verstorben ist, geht Natalie Burgkart regelmäßig auf den Mochauer Friedhof, wo sich das Grab befindet. „Mindestens einmal in der Woche“, sagte sie. Doch seit am Donnerstag Orkan „Friederike“ übers Land fegte, ist das Grab verschwunden, verdeckt von einem der Bäume, die der Sturm auf dem Friedhof umgeworfen hatte. „Wir waren am Freitag schon zweimal da und am Montag wieder. Da war auch noch nichts passiert“, sagte sie. „Im Oktober hatte es auch schon Bäume umgeworfen, die lange liegenblieben.“

Noch in dieser Woche soll aber mit dem Aufräumen auf dem Friedhof begonnen werden, sagte Pfarrer Reinhard Mehnert. Die Bäume werden zumindest soweit entfernt, dass die Gräber wieder zugänglich sind, sagte er. Es sei nach dem Sturm gar nicht so einfach, eine Firma dafür zu bekommen. Außerdem sei der Boden nach Regenfällen aufgeweicht. „Wir wollen ja nicht noch mehr Schaden anrichten. Das gäbe nur viel Schlamm.“ Der Sturm hatte drei Nadelbäume umgeworfen. Dazu kommen Bruchschäden unter anderem an einem großen Ahorn direkt am Eingang. Gegen die Schäden an den Bäumen sei die Kirchgemeinde als Betreiber des Friedhofs versichert. „Das Problem ist, dass die Gräber selbst nicht versichert sind. Die befinden sich für eine bestimmte Zeit im Eigentum der Besitzer der Grabstellen“, sagte Mehnert. „Wir müssen sehen, welche Schäden es an den Grabstellen gegeben hat.“

Nach Mehnerts Überzeugung seien die Schäden auch kaum zu verhindern gewesen. Die Bäume auf dem Friedhof würden jedes Jahr inspiziert. Die Ahornbäume am Eingang seien auch schon zurückgeschnitten worden. „Bei einem Sturm dieser Stärke hat man keine Chance. Die Fichten und Lebensbäume wurden entwurzelt. Es gab auch keinen Bodenfrost, der sie stabilisiert hätte. Der Boden war völlig aufgeweicht“, so Mehnert. Auf dem Friedhof in Jahna, der ebenfalls zum Kirchspiel gehört, sei eine 35 Meter große Linde entwurzelt worden. „Die hat einen ein Meter tiefen Krater hinterlassen.“