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Bäume fallen für breite Autopiste

An der schnellen Verbindung von Gröditz Richtung Brandenburg geht es voran. Nun gibt’s aber auch Behinderungen.

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© Manfred Feller

Von Manfred Feller

Gröditz. Wenn der Harvester erst einmal losmarschiert, dann „fallen“ die Bäume im Mehrminutentakt. Mit dem universellen Arbeitskopf greift er sich den Stamm, fällt, entästet und sägt ihn in zentimetergenaue Stücke. Binnen weniger Tage hat die leistungsstarke Holzerntemaschine bereits eine lange Schneise entlang der Bundesstraße 101 zwischen Elsterwerda und Bad Liebenwerda geschlagen.

Die Männer und deren Technik schaffen nach Angaben von Anke Schlosser, Sachgebietsleiterin Bauvorbereitung und Bauüberwachung beim Auftraggeber Landesbetrieb Straßenwesen, Baufreiheit auf etwa fünf Kilometer Länge.

Geholzt wird für den dritten Fahrstreifen der B 101 ein bis zu 20 Meter breites Band auf der nördlichen Seite. Die gesamte Holzungsfläche umfasst immerhin 6,86 Hektar. Dafür muss in der Natur der vorgeschriebene Ausgleich geschaffen werden. Auf der Südseite der Bundesstraße werden, so Anke Schlosser weiter, nur punktuell Bäume gefällt, zum Beispiel für Durchlassbauwerke, Knotenpunkte und Leiteinrichtungen für Amphibien.

Der Harvester lässt allerdings die Bäume direkt an der vielbefahrenen Bundesstraße stehen. „Hier ist die Gefahr für den Straßenverkehr zu groß“, erläutert Diethart Packroff, Geschäftsführer der Packroff GmbH aus Elsterwerda, die vom Landesbetrieb Straßenwesen nach der Ausschreibung den Auftrag erhalten hat.

Bis zu 80-jährige Kiefern betroffen

Deshalb werden zwei Langstielbagger mit einem 18 Meter langen Ausleger und hydraulischer Scherenschneidtechnik eingesetzt. Diese Spezialmaschinen tragen die Bäume stufenweise ab. Die Bagger haben sich bereits vorsichtig warm geschnitten. Seit Ende der Woche wird es jetzt ernst – auch mit Beeinträchtigungen für die Kraftfahrer. Abschnittsweise, so Diethart Packroff, muss die Richtungsfahrbahn von Elsterwerda nach Bad Liebenwerda für die Baumfällarbeiten gesperrt werden. Der Durchgangsverkehr wird durch Ampeln geregelt. Da nur bei Tageslicht gearbeitet wird, können die Behinderungen etwa zwischen 7  und 17 Uhr auftreten.

Laut dem Naturschutzgesetz müssen die Fällarbeiten am 28. Februar beendet sein. Geschäftsführer Diethart Packroff geht aufgrund des Umfanges davon aus, dass diese Zeit auch gebraucht wird.

Bei den gefällten Bäumen handelt es sich überwiegend um bis zu 80-jährige Kiefern. Es sind auch Birken, Robinien und vereinzelt Eichen dabei. „Die Holzqualität ist gut“, sagt Diethart Packroff. Einige der unterschiedlichen Waldeigentümer möchten ihr Holz selbst verwerten.

Der Text ist eine Übernahme aus der Lausitzer Rundschau.